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Syriens Torhüter, der Rebellen-Ikone wurde, tot

Heute Redaktion
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Der einstige syrische Jugend-Nationaltorwart wurde zunächst zum "Sänger der Revolution", dann zum islamistischen Rebellenführer. Nun wurde er getötet.

Bei Kämpfen gegen Truppen des Regimes von Bashar al-Assad im Nordwesten Syriens wurde am Wochenende der Rebellen-Kommandeur Abdul-Basset al-Sarut getötet. Der Tod des erst 27-jährigen berühmten Rebellen sorgte in der gesamten Rebellen-Provinz Idlib für tiefe Trauer. Wie kaum ein anderer verkörperte der frühere Torwart die inzwischen gescheiterte Revolution in Syrien.

Der frühere Torwart der Jugend-Nationalmannschaft wurde zu Beginn der Proteste gegen Assad im Jahr 2011 zum "Sänger der Revolution". Auf Demonstrationen in seiner Heimatstadt Homs begeisterte der damals 19-Jährige die Menschen mit seinen Gesängen.

Vom friedlichen Demonstranten zum Islamisten-Führer

Nachdem das Regime mit Gewalt auf die friedlichen Proteste reagierte, radikalisierte sich der Aufstand. Auch al-Sarut griff zu den Waffen. Im Laufe der monatelangen blutigen Kämpfe radikalisierte er sich immer mehr und wurde schließlich zum Islamisten.

Der 2014 erschienene Dokumentarfilm "Rückkehr nach Homs" von Talal Derki zeigt die Entwicklung des 19-Jährigen und seiner Freunde. Der Film gewann zahlreiche Preise und machte Abdul-Basset al-Sarut und seine Geschichte auch weltweit bekannt.

Kämpfe in islamistischer Rebellen-Provinz

Zuletzt kämpfte al-Sarut, dessen Miliz sich zwischenzeitlich auch kurz mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbündete, in der Rebellen-Provinz Idlib im Nordwesten Syriens. Idlib wird so gut wie vollständig von islamistischen und dschihadistischen Rebellenmilizen unter dem Schutz der Türkei beherrscht. Die mächtigste ist "Hayat Tahrir al-Sham" (HTS), die früher "Al-Nusra-Front" hieß und der Al-Kaida-Ableger in Syrien ist.

(hos)