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Syrische Christen warnen: Krieg gegen PKK hilft nur IS

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Türkei setzt ihre Angriffe auf Stützpunkte der kurdischen PKK in Syrien und dem Nordirak unvermindert fort. Die assyrischen Christen fordern ein Ende der Luftangriffe auf die PKK. Die Bekämpfung der Kurden helfe nur der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Auch der Chef der Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtas, forderte die sofortige Beendigung der Gewalt von beiden Seiten.

Die Türkei setzt ihre Angriffe auf Stützpunkte . Auch der Chef der Oppositionspartei HDP, Selahattin Demirtas, forderte die sofortige Beendigung der Gewalt von beiden Seiten.

Vor einer außerordentlichen Parlamentssitzung, in der das weitere Vorgehen der Türkei gegen IS und PKK erörtert werden soll, hat der Anführer der prokurdischen Oppositionspartei Selahattin Demirtas zur einem sofortigen Ende der Gewalt aufgerufen. Beide Seiten müssten die Waffen niederlegen und an den Verhandlungstisch zurückkehren, wird Demitras von der Nachrichtenagentur Reuters zitiert.

Syriens Christen warnen

Auch die Gemeinschaft der assyrischen Christen in Syrien und dem Irak wandte sich in einer Stellungnahme an die NATO. Die Christen warnten vor weiteren Angriffen der Türkei auf PKK und YPG. "In dieser dunklen Stunde für unser Volk haben wir mit unseren kurdischen, arabischen und anderen Nachbarn zusammen eine demokratische Selbstverwaltung gegründet", heißt es.

"Angriff auf Kurden hilft dem IS"

Zusammen mit der YPG, den arabischen Al-Sanadid-Stammeskriegern und der Freien Syrischen Armee habe man die erfolgreichste Streitmacht gegen den IS gebildet. Die Angriffe auf die Kurden seien ein direkter Angriff auf die demokratische Selbstverwaltung der Region und eine Schwächung des Anti-IS-Kampfes.

"Ein Angriff der Türkei auf die syrischen Kurden würde alle Hoffnung auf einen Sieg über den IS in der Region zunichte machen", warnen die Christen und rufen die NATO auf, die einzige demokratische Verwaltung im kriegszerrissenen Syrien zu schützen.

"No Turkish intervention in Syria"
— DAVID (@davidvergili)

Heftigste Bombardements seit Beginn

Die türkische Regierung gab indes bekannt, dass in der Nacht auf Mittwoch die bisher heftigsten Bombardierungen der PKK seit Beginn der Luft-Kampagne am vergangenen Freitag erfolgt seien. F-16-Jagdbomber hätten Versorgungsstützpunkte und Schutzräume der PKK im Nordirak und in der südöstlichen Türkei zerstört.

berichten darüber hinaus, dass türkische Armeeeinheiten erneut eine syrische Grenzstadt unter Beschuss genommen habe. Bei der Beschießung der strategisch wichtigen Grenzstadt Tel Abyad, die im Juni von kurdischen Kämpfern erobert wurde, seien ein YPG-Kämpfer und ein unbeteiligter Bub verletzt worden.

Tel Abyad war ein wichtiger Grenzübergang und die Hauptversorgungsroute von der türkischen Grenze zur IS-Hauptstadt Raqqa. Mitte Juni eroberten YPG-Kämpfer in einer Blitzkampagne die Stadt und errangen so einen wichtigen Sieg gegen die IS-Dschihadisten.