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Tabakindustrie soll für Tschick-Entsorgung zahlen

Heute Redaktion
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Ob im Park, auf der Straße oder am Strand – Zigarettenstummel sind schädlich für die Umwelt. Aus diesem Grund soll nun die Tabakindustrie an den Kosten beteiligt werden.

So zumindest, wenn es nach der deutschen Umweltministerin Svenja Schulze geht. Die SPD-Politikerin machte einen entsprechenden Vorschlag am Rande des EU-Gipfels bei dem sich die teilnehmenden Staaten auf einVerbot von Einwegplastik geeinigt hatte.

Schulze könne sich vorstellen, dass künftig die Tabakindustrie für das Einsammeln von nicht vorschriftsmäßig entsorgten Zigarettenstummel zur Kasse gebeten wird. "Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", so die Ministerin in einem Interview mit der Funke Mediengruppe: "So könnte die Zigarettenindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden."

"Der falsche Weg"

Der Umwelt etwas Gutes tun, ist die eine Sache. Dafür zahlen zu müssen, eine ganz andere. Widerstand kommt etwa von der CDU-Umweltpolitikerin Marie-Luise Dött: "Es ist überhaupt keine Frage, dass wir Abfall jeder Art vermeiden oder verringern müssen. Das ist ein Schwerpunkt unserer umweltpolitischen Agenda. Aber Unternehmen dafür verantwortlich zu machen, wenn Konsumenten deren Produkte unsachgemäß entsorgen, ist der falsche Weg."

Ähnlich argumentiert auch der Deutsche Zigarettenverband. "Ohne eine Veränderung des Konsumentenverhaltens würde der Vorschlag zu einer zeitlich unbegrenzten und finanziell massiven Belastung der Hersteller führen", wird Geschäftsführer Jan Mücke in einem Bericht der "Wiener Zeitung" zitiert. (red)