Während nach der Nationalratswahl am 29. September bundespolitisch die Fronten bislang unlösbar verhärtet sind, will Landeshauptmann Markus Wallner (VP) in Vorarlberg schon nach wenigen Tagen Nägel mit Köpfen machen und eine neue Koalition zimmern.
Ob es wieder Schwarz-Grün, dieses Mal mit nur noch hauchdünner Mehrheit wird, oder doch Schwarz-Blau wird sich erst zeigen. Immerhin haben die Freiheitlichen um Christof Bitschi auch im Ländle historischen Zugewinn verzeichnet.
"Man wird über eine Zweier-Variante reden", bestätigte Wallner Dienstagabend nach seinen Gesprächen mit allen Spitzenkandidaten gegenüber der APA. SPÖ oder NEOS sind damit vorerst außen vor.
Überraschungen bei den Gesprächen seien jedenfalls ausgeblieben so der alte neue Landeshauptmann. Er habe dabei einen "Grundkonsens" ausloten wollen.
Nach internen Besprechungen will Wallner schon am Mittwoch entscheiden, mit wem – FPÖ oder Grüne – er vertiefend über die Bildung der neuen Landesregierung sprechen will. Damit will er schon am Donnerstag beginnen – nur eine der zwei Parteien wird eine Einladung dazu erhalten! Nur wenn diese scheitern, werde es "eine zweite Runde".
Das Ziel des Ländle-VP-Chefs: die neue Regierung soll bei der konstituierenden Landtagssitzung am 6. November angelobt werden.
FPÖ-Spitzenkandidat Bitschi wollte sich zu den Chancen von Schwarz-Blau nicht direkt äußern, sagte nur so viel: "Ich bin allgemein ein sehr positiver Mensch."
Das Grüne Spitzenduo Daniel Zadra und Eva Hammerer betonte, dass "noch alles offen" sei. Der Landeshauptmann müsse sich entscheiden. Die Grünen seien selbstverständlich bereit für die Verhandlungen und eine Fortführung der Koalition, "aber nicht um jeden Preis".