Österreich

Tagesklinik: Mutter über "schroffen Arzt" entsetzt

Heute Redaktion
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Wirbel um die Tagesklinik Gänserndorf: Mutter von 13-Jährigen ist sauer.
Wirbel um die Tagesklinik Gänserndorf: Mutter von 13-Jährigen ist sauer.
Bild: heute.at

Einen schmerzhaften Behandlungsmarathon musste ein 13-jähriger Schüler durchleben. Über die schroffe Art eines Mediziners ist die Mutter (51) enttäuscht.

Nach einem Unfall im Sportunterricht wurde ein Schüler mit einer Knieverletzung von seiner Mutter (51) sofort in die Tagesklinik Gänserndorf gefahren: „Dort hat man uns erklärt, dass wir ein MRT machen müssen." Der erstbehandelte Arzt sei auch nett gewesen.

Nach einer Zwischenuntersuchung bei einem „schroffen und rüpelhaften Arzt" und 20 Tagen Wartezeit ging es mit dem MRT-Befund wieder in die Klinik – und erneut traf man auf den „unfreundlichen Mediziner". Er soll die Mutter angeschnauzt haben: „Was wollen Sie schon wieder da?" und nur eine Schonung angeordnet haben.

Gips zur Ruhigstellung

Erst soll man die Mutter, die unmittelbar nach Befunderhalt am späteren Vormittag in der Tagesklinik eingetroffen war, mit den Worten „MRT? Nur in der Früh" abspeisen haben wollen. Da ihr Spross aber bereits so starke Schmerzen hatte, bestand die 51-Jährige auf eine weiterführende und sofortige Diagnose.

Zwei Tage später wurden aber die Schmerzen unerträglich, bei der Versorgung – diesmal fuhren Mama und ihr Sohn ins Krankenhaus Mistelbach – wurde das Bein des 13-Jährigen doch in Gips gelegt.

Probleme in der Kommunikation

" (...) Es wurde im weiteren Verlauf keine Fraktur festgestellt, sondern im MRT eine Knochenprellung aufgrund der Knieverletzung. Daher wurden auch vorerst nur Schonung und Ruhigstellung angeordnet. Aufgrund der anhaltenden Schmerzen wurde dem Patienten bei einem weiteren, nächtlichen Besuch in der Unfallchirurgischen Ambulanz im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf zwei Tage später dann ein Gips zur Ruhigstellung und Schmerzreduktion angelegt. (...)", heißt es in einer Stellungnahme seitens der Tagesklinik Gänserndorf.

Und weiter: "Wir bedauern sehr, dass in diesem Fall offensichtlich Probleme in der Kommunikation empfunden wurden und möchten festhalten, dass die Behandlung in jedem Schritt fachgerecht erfolgt ist." Die Angelegenheit werde aufgrund der Vorwürfe intern besprochen, die Formulierung „Rüpel-Arzt" weise die Tagesklinik aber entschieden zurück.

Kritik von den Freiheitlichen

FP-Bezirksparteiobmann Herbert Steindl ist von den Schilderungen der Familie erbost „Nach unzähligen Berichten über falsche, nicht erfolgte, unfreundliche oder sonstig misslungene Behandlungen muss doch endlich mal jemand die Verantwortung dafür übernehmen. Wir haben bereits mehrere tausend Unterschriften für ein vollwertiges Spital."

In Wr. Neustadt werde ein bestehendes Spital durch ein neues Krankenhaus um Hunderte Millionen ersetzt: "Aber bei uns wird schon an der medizinischen Grundversorgung gespart, der Bezirk Gänserndorf gehört doch zu Niederösterreich und nicht zum Ostblock." (wes)