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Taifun "Bopha" wütete auf den Philippinen

Heute Redaktion
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Bild: Karlos Manlupig (STR)

Durch den Taifun "Bopha" sind auf den Philippinen nach jüngsten Angaben mindestens 82 Menschen ums Leben gekommen. 21 Menschen wurden noch vermisst, wie das Innenministerium in Manila am Mittwoch mitteilte.

Nach dem Taifun "Bopha"am Dienstag im Süden der Philippinen ist die Zahl der Todesopfer bis Donnerstag auf über 500 gestiegen. Hunderte weitere Menschen würden noch vermisst, teilten Regierungsvertreter mit. Viele der Opfer wurden unter Schlammlawinen begraben.

An der Ostküste der Insel Mindanao wurden am Mittwoch 258 Leichen gefunden, weitere 191 Tote habe es rund um die Städte New Bataan und Monkayo gegeben, sagte der Leiter der Rettungseinsätze, Ariel Bernardo, am Donnerstag. Weitere Leichen wurden nach Angaben des Zivilschutzes in anderen Teilen von Mindanao sowie auf den zentralen Inseln der Philippinen gefunden. Zudem hätten 179.000 ihr Obdach verloren und seien in Schulen und Turnhallen untergebracht worden, 377 Menschen würden derzeit vermisst.

Der Sturm "Bopha" zerstörte Häuser und ließ Flüsse über die Ufer treten. Nach Polizeiangaben wurden auch viele Felder zerstört. In den meisten betroffenen Gebieten fiel der Strom aus. Am Mittwoch bewegte sich der Sturm auf Urlaubsorte in dem Land zu.

Schlammlawine tötete

Allein in der schwer zugänglichen Stadt New Bataan auf der südlichen Insel Mindanao wurden 49 Menschen durch eine einzige Schlammlawine getötet. Laut dem Bürgermeister der Stadt waren viele der Opfer Bewohner eines nahe gelegenen Dorfes, die sich vor Überschwemmungen in Sicherheit bringen wollten.

Die Armee drang mit Unterstützung von schwerem Gerät und Hubschraubern nach New Bataan vor. Die durch den Wirbelsturm ausgelösten Überschwemmungen hatten Bäume und Felsbrocken mit sich gerissen. Zahlreiche der zum großen Teil muslimischen Bewohner von Mindanao waren am Mittwoch weiterhin ohne Strom und von der Außenwelt abgeschnitten.

210 km/h

"Bopha" war am Dienstag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Stundenkilometern im Osten von Mindanao auf Land gestoßen. Er schwächte sich mittlerweile ab und zog Richtung Westen zur Palawan-Insel und dem Südchinesischen Meer.

Zehntausende Menschen hatten in Notunterkünften Schutz vor dem Unwetter gesucht. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden Anrainer der Küstenregionen und niedrig gelegener Siedlungen wegen der Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen in Sicherheit gebracht, häufig in Schulen oder Kirchen.

20 schwere Stürme im Jahr

"Bopha" ist der stärkste der bisher 16 schweren Stürme, die im heurigen Jahr auf das Archipel im Westpazifik trafen. Im Schnitt durchleben die Anrainer der Philippinen etwa 20 schwere Stürme pro Jahr. Im August wurden in dem südostasiatischen Land bei mehreren Unwettern rund hundert Menschen getötet. 2011 kamen durch 29 Wirbelstürme 1.500 Menschen ums Leben, davon 1.200 auf Mindanao durch den Tropensturm "Washi".