Österreich

Tangentenbrücke bald unter Denkmalschutz?

Heute Redaktion
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Derzeit prüft das Bundesdenkmalamt, ob eine der meistbefahrenen Brücken Österreichs, die Erdberger Brücke auf der Wiener Südosttangente (A23), unter Denkmalschutz gestellt wird. Das Ergebnis soll bald vorliegen: "Ich denke, wir werden 14 Tage, drei Wochen brauchen", informierte Denkmalamtspräsidentin Barbara Neubauer am Donnerstag.

Derzeit prüft das Bundesdenkmalamt, ob eine der meistbefahrenen Brücken Österreichs, die Erdberger Brücke auf der Wiener Südosttangente (A23), unter Denkmalschutz gestellt wird. Das Ergebnis soll bald vorliegen: "Ich denke, wir werden 14 Tage, drei Wochen brauchen", informierte Denkmalamtspräsidentin Barbara Neubauer am Donnerstag.

Das Bundesdenkmalamt habe nach Hinweisen des Konstrukteurs der Brücke, Alfred Pauser, und des Präsidenten der Architektenkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland, Walter Stelzhammer, bezüglich der Bedeutung des Objekts ihre Arbeit aufgenommen, berichtete Neubauer. "Wir sind eine Behörde. Wir sind einfach verpflichtet, wenn wir eine Information bekommen, dieser nachzugehen", erklärte sie das Prozedere.

Komplexe Materie

Zum weiteren Fahrplan meinte die Präsidentin: "Es ist eigentlich eine ganz normale Vorgangsweise. Wir haben jetzt davon erfahren. Wir werden schauen, dass wir das zügig machen, wie bei jedem anderen Objekt." In diesem speziellen Fall handelt es sich den Darstellungen Neubauers zufolge um eine komplexere Materie, da bei einem Brückenbauwerk die Qualitäten in der technischen Konstruktion bzw. Ausformulierung liegen. Dies sei schwieriger zu prüfen als zum Beispiel ein Haus aus dem 18. Jahrhundert.

Bevor das Denkmalamt zu einem Ergebnis kommt, müssen zahlreiche Fragen geklärt werden. Ein Kriterium sei zum Beispiel, ob der Erdberger Brücke im Rahmen der Brückenbaukunst eine besondere Stellung zukommt, "die nicht nur österreichweit von Bedeutung, sondern durchaus von europäischer Bedeutung ist". Hierfür müsse der Bedeutungsrahmen festgelegt werden. Wenn die Experten festgestellt haben, ob das Werk Denkmalqualitäten besitzt, gilt es laut Neubauer zu bewerten, ob diese für eine Unterschutzstellung ausreichen.

Brücke sollte eigentlich abgetragen werden

Ungelegen könnte die Prüfung der staatlichen Autobahnholding Asfinag kommen, die derzeit die Südosttangente auf Vordermann bringt. Diese wollte die sanierungsbedürftige Erdberger Brücke eigentlich abtragen und ab 2016 neu errichten. Die Holding sieht nach wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten keine Alternative zum Abriss. Das hätten Untersuchungen ergeben. Laut Asfinag passieren knapp 200.000 Fahrzeuge täglich den Übergang am Knoten Prater.

Wie groß die Chancen sind, dass die Erdberger Brücke unter Denkmalschutz gestellt wird, darauf wollte sich Neubauer nicht festlegen: "Ich kann das jetzt nicht sagen, weil das wirklich auch eine sehr komplexe Materie ist. Das wäre fahrlässig von mir, da jetzt irgendetwas zu sagen."