Niederösterreich

Tarif neu! Eingeschriebener Brief an 300.000 EVN-Kunden

EVN-Kunden aufgepasst: Demnächst trudelt ein Brief ins Haus mit neuen Tarifen für Strom und Gas. Es kann billiger, aber auch teurer werden!

Stefan Zach von der EVN erklärt die neuen Tarife für rund 300.000 Kunden
Stefan Zach von der EVN erklärt die neuen Tarife für rund 300.000 Kunden
EVN

Rund 300.000 treue Bestandskunden des Energieriesen EVN bekommen ab Mitte März Post, konkret Optima Klassik-Kunden (siehe auch Bilderserie). Faktisch werden rund 40 % aller EVN-Kunden gekündigt.

Diese Kunden zahlen derzeit für Strom 32,2922 Cent pro Kilowattstunde (Optima) oder 32,7722 Cent pro kWh (Optima Natur) und einen Grundpreis von 2,82 Euro im Monat. Ab 1. Juli 2023 zahlen diese Kunden dann für Strom 31,80 Cent pro kWh, aber mit 4,80 Euro im Monat einen höheren Grundpreis. Der Tarif gilt dann für ein Jahr und heisst Optima Garant Natur 12.

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    Dieses Schreiben erreicht demnächst 300.000 EVN-Kunden.
    Dieses Schreiben erreicht demnächst 300.000 EVN-Kunden.
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    Ähnlich beim Gas: Jetzt zahlen die betroffenen Klienten 14,33862 Cent pro kWh (Optima Gas) oder 14,8662 Cent pro kWh (Optima Biogas). Der neue Tarif heißt dann Gas Optima Garant 12 und kostet 14,10 Cent pro kWh. Die monatliche Grundgebühr springt von 1,608 Euro auf 4,80 Euro. 

    Das ändert sich für den Verbraucher

    Kurzum: Wenigverbraucher werden übers Jahr mehr bezahlen. Denn sie zahlen dann 20 Euro im Jahr mehr für Strom bzw. 32 Euro mehr fürs Gas aufgrund der höheren Grundgebühr. Mittel- und Vielverbraucher profitieren indes vom marginal niedrigeren Verbraucherpreis.

    Der Hintergrund der Anpassungen: In den letzten Jahren kam die EVN mehreren Gerichtsentscheidungen nach, bei Preisänderungen ihrer Optima Klassik-Tarife transparent und symmetrisch vorzugehen, wodurch sie an den Österreichischen Strom- und Gaspreisindizes (ÖSPI & ÖGPI) gekoppelt werden. Je nach Entwicklung dieser Indizes werden nach den geltenden Allgemeinen Lieferbedingungen die Tarife zweimal pro Jahr nach oben oder unten angepasst.

    “Diese Anpassungsmechanismen sind bei den aktuellen Verwerfungen auf den Energiemärkten schwierig, daher wollen wir nun die Partnerschaft mit unseren Kundinnen und Kunden erneuern”, sagt EVN-Sprecher Stefan Zach. Um mit 1.April eine weitere Anpassung nach oben zu vermeiden, kündigt daher die EVN in den nächsten Wochen knapp 300.000 Strom- und Gaskunden ihre Optima Klassik-Verträge. Diese Kunden bekommen ein attraktives und wettbewerbsfähiges Angebot, das aus konsumentenschutzrechtlichen Gründen leider nicht automatisch erfolgen kann: „Die Kundinnen und Kunden müssen ihrem neuen Vertrag aktiv zustimmen. Wir brauchen hier Rechtssicherheit“, erläutert Zach. Achtung: Wer nicht unterschreibt, muss sich einen neuen Anbieter suchen oder hat ab 1. Juli keinen Strom mehr.

    Eingeschriebener Brief

    Die betroffenen Kundinnen und Kunden werden mit einem eingeschriebenen Brief über die Änderungen informiert. Der neue Tarif - Optima Garant Natur 12 - ist ein einjähriges Fixpreis-Angebot. Kunden würden von Preis-Stabilität profitieren. Im Vergleich zum auslaufenden Optima Klassik Tarif ist beim Optima Garant Natur 12 der jährliche Grundpreis etwas höher, der Arbeitspreis ist hingegen etwas günstiger. Für einen durchschnittlichen Kunden mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden Strom und 15.000 Kilowattstunden Gas ändert sich damit praktisch nichts. “Mit diesem neuen Angebot können wir die Preise über den kommenden Winter stabil halten. Das bringt sowohl unseren Kundinnen und Kunden, als auch uns als Unternehmen Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten”, so Zach.

    Die ersten Briefe erreichen Kunden Mitte März. Der Versand erfolge in Tranchen. „Wir möchten die Umstellung der einzelnen Kundinnen und Kunden zeitnahe abwickeln und auf allfällige Anrufe, E-Mails oder Besuche rasch reagieren“, meint Zach, der mit einer erhöhten Zahl an Anfragen rechnet.

    EVN tourt durch ganz NÖ

    Um wirklich alle Kundinnen und Kunden gut zu erreichen, tourt EVN durch die einzelnen Gemeinden Niederösterreichs. „Vor allem ältere Menschen, aber auch Menschen mit sprachlichen Barrieren bevorzugen häufig den persönlichen Kontakt gegenüber dem Online-Angebot“ so Zach. „Gerne unterstützen wir beim Ausfüllen der Online-Formulare“.

    FP-Landbauer: "Neues Problem geschaffen"

    Die FPNÖ rund um Udo Landbauer kritisiert seit über einem Jahr die Preisgestaltung der EVN - mehr dazu hier. Zu den aktuellen EVN-Entwicklungen meint Landbauer: "Hier wird kein Problem gelöst, sondern ein neues geschaffen. Die Energiepreise sind seit Wochen im Sinkflug. Diese sinkenden Preise müssen an die Verbraucher weitergegeben werden. Unsere Familien und Betriebe brauchen günstige Energie."