Taschendieb-Bande: Komplizin ist volljährig

Ein nach eigener Aussage womöglich noch unmündiges Mädchen, das als Mitglied einer auf Taschendiebstähle spezialisierten Bande bis zur Festnahme Mitte Jänner in Wien 17 Personen bestohlen haben soll, ist laut Gutachten fast 18 Jahre alt und damit strafmündig. Zu diesem Ergebnis ist die zahnmedizinische Sachverständige Martina Gredler am Freitag im Landesgericht gekommen.

in Wien 17 Personen bestohlen haben soll, ist laut Gutachten fast 18 Jahre alt und damit strafmündig. Zu diesem Ergebnis ist eine zahnmedizinische Sachverständige am Freitag im Landesgericht gekommen.

Nachdem sie das Gebiss der kindlich wirkenden Angeklagten untersucht und zur Kläre der Altersfrage auch Studien verschiedener Autoren herangezogen hatte, stellte Sachverständige Martina Gredler in der Verhandlung fest, dass das Mädchen deutlich älter ist als angegeben. Ausschlaggebend dafür: Ein Weisheitszahn, der bei dem Mädchen durchgebrochen sei und bereits die Kauebene erreicht habe. Indem sie auf eine Studie aus dem Jahr 2007 verwies, grenzte die Sachverständige das Alter auf "mindestens 17,8 Jahre, wahrscheinlich mehr" ein. Gredler sprach vom "absoluten Mindestalter".

Das Mädchen stammt aus einer Roma-Familie und hat sechs Schulklassen besucht. Die Frage nach ihrem Wohnort in Bosnien beantwortete sie mit "Da sind Baracken", jene nach dem Beruf ihrer Eltern mit "Meine Mutter ist betteln gegangen, weil wir Sozialhilfe nur schleppend gekriegt haben".

Mädchen bleibt in U-Haft

Verteidiger Arno Pajek, der seine Mandantin im Rahmen seiner Verfahrenshilfe erst gestern, Donnerstag, zum ersten Mal gesehen hatte, bestand auf der gesetzlichen Vorbereitungszeit. Es wurde daher auf den 26. Februar vertagt. Bis dahin bleibt das Mädchen wegen Tatbegehungs- und Fluchtgefahr in U-Haft.

Bub untergetaucht

Das Mädchen war gemeinsam mit einem Buben festgenommen worden,