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Tastatur für 399 Euro? Keyboard für iPad Pro im Test

Mit dem Magic Keyboard hat Apple die Tastatur fürs iPad Pro neu erfunden. Damit wird das Tablet um ein Trackpad erweitert. Der Zeitgewinn ist enorm.

20 Minuten
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Die Tastatur konnte fast allen Ansprüchen gerecht werden.
Die Tastatur konnte fast allen Ansprüchen gerecht werden.
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399 Euro – so viel kostet die Tastatur mit Trackpad fürs iPad Pro 12,9 Zoll. Zum Vergleich: Legt man nur 80 Euro obendrauf, so bekäme man dafür ein iPhones SE mit 64 GB Speicherplatz. Apples Tastatur ist also fast so teuer wie ein Smartphone. Doch kann sie überhaupt etwas? Die Kollegen von "20 Minuten" haben das Keyboard über mehrere Wochen hinweg getestet – und sind begeistert.

Nimmt man das Magic Keyboard aus der Verpackung, so fällt einem als Erstes auf, wie schwer es eigentlich ist. Mit 704 Gramm bringt die Tastatur mehr Gewicht auf die Waage als das iPad Pro (12,9’’) mit 643 Gramm. Auf einer geraden Oberfläche – etwa dem Schreibtisch – stehen Tastatur und iPad bombensicher. Das Gewicht hat aber nicht nur Vorteile: Nutzt man das iPad mit der Tastatur auf einem weichen Sofa oder gar auf den Knien, so muss man es immer wieder ausbalancieren, damit die Gerätschaft nicht einfach nach hinten wegkippt. Dafür lässt sich der Betrachtungswinkel mit der neuen Hülle freier einstellen. Mehr Möglichkeiten bedeutet weniger Reflektieren auf dem Display.

Zeitgewinn? Enorm!

Das Tippen darauf macht Spaß. Hatte man beim Vorgänger, dem Smart Keyboard Folio, das Gefühl, mit den Fingerkuppen jeweils kleine Marshmallows zu drücken, so gibt es nun einen echten Anschlag, wie man es von größeren Tastaturen gewohnt ist. Die Tasten haben genügend Spielraum, und sie sind angenehm groß. Damit bleibt die Fehlerquote klein. Auch wenn es mal länger dauert, kann man dank der Hintergrundbeleuchtung der Tasten auch im Dunkeln tippen. Und selbst wenn man energisch darauf rumhackt, liegt der Lärmpegel unter der Schmerzgrenze der Bürokollegen, wie uns bestätigt wurde.

Das Beste an der neuen Tastatur? Das Trackpad. Wieso? Man spart viel Zeit. Denn seit der Systemversion iOS 13 kann das iPad auch per Maus bedient werden. Mit dem Trackpad, das nun unterhalb der Tastatur ist, muss man nicht mehr ständig während dem Tippen den Bildschirm berühren, um den Cursor neu zu positionieren oder auf eine Website zu scrollen. So ist jetzt effizientes Arbeiten – halt eben wie mit einem Notebook – möglich. Rechnet man die Zeit hoch, die man so einspart, hat man wohl die Tastatur innerhalb eines Jahres amortisiert. Der einzige Nachteil im Vergleich zum Vorgänger: Die Tastatur ist nicht mehr wasserdicht.

Ersatz für den Computer?

Zwar nutzt der Autor privat ein Macbook; mit dem neuen Magic Keyboard hat das iPad jetzt das Notebook aber fast vollständig verdrängt – das war bis vor ein paar Wochen noch undenkbar. Mit dieser Konfiguration löst Apple das Versprechen ein, dass das iPad schlussendlich doch ein Computer ist – zumindest für den Teil der Nutzer, der bereit ist, sich auf ein solches Experiment einzulassen und manchmal neue Wege zu gehen.

Allerdings braucht es nicht nur einen gewissen Entdeckergeist, sondern auch eine dicke Brieftasche: Für das voll aufgerüste iPad Pro (12,9’’ 1 TB, Wi-Fi+Cellular) mit dem neuen Magic Keyboard und dem Pencil muss man nämlich insgesamt 2.353 Euro hinblättern.

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