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Täter (24) richtet Blutbad bei Batman-Premiere an

Heute Redaktion
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Bild: EPA/dapd

Bei einer Premiere des neuen "Batman"-Films hat ein junger Mann in einem Kino im US-Staat Colorado wild um sich geschossen und mindestens zwölf Menschen getötet. 50 Menschen wurden verletzt, wie der lokale Polizeichef Dan Oates am Freitag bestätigte.

Bei einer Premiere des neuen "Batman"-Films hat ein junger Mann in einem Kino im US-Staat Colorado wild um sich geschossen und mindestens zwölf Menschen getötet. 50 Menschen wurden verletzt, wie der lokale Polizeichef Dan Oates am Freitag bestätigte.

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Der mutmaßliche Schütze ist festgenommen worden. Der Vorfall ereignete sich bei einer Mitternachts-Preview des Films "The Dark Knight Rises" im Century Kino in der Stadt Aurora bei Denver. Polizeichef Oates sagte, zehn Opfer seien sofort im Kino gestorben, vier danach im Krankenhaus. Zunächst war über einen Komplizen spekuliert worden. Hinweise auf einen zweiten Schützen gebe es nicht, meinte dagegen Oates.

"Unbeschriebenes Blatt"

Polizeisprecher Frank Fania sagte, der Verdächtige sei ein 24 Jahre alter Mann. Er habe eine schusssichere Weste getragen und sei mit einem Gewehr sowie zwei Pistolen bewaffnet gewesen. Der Mann habe nach seiner Festnahme gewarnt, dass er Sprengsätze in seiner Wohnung deponiert habe. Nach Angaben des TV-Senders KUSA wurde das Mietshaus, in dem der Mann wohnt, evakuiert. Eine Spezialeinheit mit Helmen und Schutzbekleidung bereitete das Eindringen in die Unterkunft vor. Festgenommen wurde der mutmaßliche Täter laut Fania auf einem Parkplatz hinter dem Kino.

Die Polizei hat den Todesschützen aus einem Kino in Aurora bei Denver als den 24-jährigen James Holmes identifiziert. Das berichteten US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf Ermittlungsbeamte. Der ortsansässige Holmes war demnach ersten Erkenntnissen zufolge ein "unbeschriebenes Blatt". Es gebe keine Polizeiaufzeichnungen über ihn, meldete USA Today.

Chaos am Tatort - Schüsse als Teil der Vorführung gehalten

Laut CNN blieb unklar, ob alle Verletzten Schusswunden hatten. Nach den Schüssen sei Panik ausgebrochen, die Menschen seien in Richtung Ausgang gestürzt und dabei übereinander hinweggetrampelt. Der Sender zeigte ein mit einem Handy aufgenommenes Video, in dem Leute in Panik herumliefen und schrien. Viele Angeschossene waren junge Menschen, in dem Kino sollen sich zahlreiche Jugendliche und Kinder aufgehalten haben.

Der lokale Hörfunksender 850 KOA Radio berichtete, viele der Kinobesucher hätten die Schüsse zunächst für einen Teil des Films gehalten. Der mutmaßliche Täter habe eine Gasmaske getragen und eine Rauchbombe gezündet. Ein Augenzeuge sagte einem örtlichen Fernsehsender, der Mann habe plötzlich wahllos auf Menschen geschossen.

Bundespolizei FBI ausgerückt

Augenzeugen berichteten im Fernsehen von schrecklichen Szenen. Menschen seien blutüberströmt am Boden gelegen. Ein Polizist habe ein leblos wirkendes Mädchen in seinem Arm getragen, schilderte ein junger Mann dem Sender KUSA. Die Verletzten wurden in umliegende Spitäler gebracht, die Unversehrten in einer High School in Sicherheit gebracht. Mindestens 250 Polizisten waren demnach am Tatort. Laut CNN rückte auch das FBI aus.

US-Präsident Obama "schockiert"

US-Präsident Barack Obama hat sich "schockiert und tief betrübt" über die tödliche Schießerei gezeigt. Seine Frau Michelle und er seien betroffen von der "entsetzlichen und tragischen" Tat, sagte Obama am Freitag in Washington.

Die Regierung werde alles tun, um die Menschen in Aurora zu unterstützen, fügte Obama hinzu. In solchen "Momenten der Dunkelheit und Herausforderung müssen wir jetzt wie eine amerikanische Familie zusammenkommen", rief der Präsident seine Landsleute auf.

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Von Littleton bis Aurora - Die schlimmsten Amokläufe der USA

Die Namen haben sich als Orte des Schreckens in die Gedächtnisse eingebrannt. Littleton, der Campus der Virginia Tech University oder Fort Hood: Sie stehen für einige der schlimmsten Amokläufe und Massaker in den USA. Am Freitag ist Aurora, wie Littleton im Staat Colorado gelegen, dazugekommen. Im Folgenden eine Chronologie einiger der folgenschwersten Fälle der vergangenen Jahre:


16. Oktober 1991: In einem Schnellrestaurant in Killeen (US-Bundesstaat Texas) eröffnet ein 35-jähriger Lastwagenfahrer das Feuer und tötet 23 Gäste. Danach begeht er Selbstmord.



20. April 1999: Bei einem Überfall auf ihre Schule in Littleton (US-Bundesstaat Colorado) töten zwei Jugendliche mit Schusswaffen und Sprengsätzen zwölf Mitschüler und einen Lehrer. 26 Personen werden verletzt. Die Attentäter begehen nach dem Massaker in der Columbine-Highschool Selbstmord.



21. März 2005: Ein 16-jähriger Jugendlicher richtet an einer Schule in Minnesota ein Blutbad an und tötet insgesamt neun Menschen. Der Teenager erschießt zuerst seinen Großvater und dessen Lebensgefährtin und setzt dann seinen Amoklauf an der High School des Indianer-Reservats von Red Lake fort, bevor er sich selbst das Leben nimmt.



16. April 2007: Ein 23-jähriger Student aus Südkorea erschießt auf dem Campus der Technischen Hochschule von Virginia in Blacksburg 32 Studenten, zwei Professoren und anschließend sich selbst. 26 Menschen werden verletzt.



10. März 2009: Ein 28-jähriger Amokläufer tötet im US-Bundesstaat Alabama seine Mutter und danach vier weitere Verwandte. Dann schießt er wahllos um sich. Insgesamt sterben zehn Menschen, bevor der Täter sich selbst tötet.



3. April 2009: Ein 41-jähriger Einwanderer aus Vietnam richtet in einem Zentrum für Immigranten im US-Bundesstaat New York ein Blutbad an. Der Mann tötet 13 Menschen in dem Gebäude in Binghamton, bevor er sich selbst erschießt.



5. November 2009: Ein Psychiater des amerikanischen Heeres ermordet auf dem größten Militärstützpunkt der USA in Fort Hood zumindest 13 Menschen und verletzt 30 weitere. Der 39-jährige Major erleidet bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften schwere Verletzungen.



3. August 2010: Im Bundesstaat Connecticut erschießt ein Getränkewagenfahrer acht Menschen. Dann tötet er sich selbst. Auslöser des Massakers in der Stadt Manchester, nordöstlich von New York, ist eine Rüge des Arbeitgebers.



20. Juli 2012: In einem Kino in Aurora (US-Bundesstaat Colorado) wirft ein Mann bei einer Premiere des Batman-Films "The Dark Knight Rises" Rauchgranaten und eröffnet das Feuer. Er erschießt mindestens 14 Kinobesucher und verletzt weitere 50, bis ihn die Polizei festnimmt.