Welt

Taucher finden über 500 versenkte E-Scooter im Fluss

Auch in Wien sorgt Vandalismus mit E-Scootern immer wieder für Frust. In Deutschland hat man nun am Grund eines Flusses über 500 davon entdeckt.

Leo Stempfl
Teilen
Auch in München muss die Isar regelmäßig von E-Scootern gereinigt werden.
Auch in München muss die Isar regelmäßig von E-Scootern gereinigt werden.
Florian Peljak / SZ-Photo / picturedesk.com

Scheinbar herrenlose Fahrzeuge, die unbewacht und unabgesperrt in allen Winkeln der Stadt herumstehen: Für viele Übermütige eine Einladung zum Vandalismus. Die bunten E-Scooter werden umgestoßen, geworfen oder einfach versenkt. Gelegentlich landet einer gar auf den Gleisen der U-Bahn, solche Vorfälle endeten bisher zum Glück relativ glimpflich.

Einen Roller über das Geländer einer Brücke zu hieven und ihn im Fluss darunter zu versenken, gehört noch zu den einfacheren Herausforderungen. Das führte dazu, dass nun in Köln hunderte E-Scooter im Rhein gefunden wurden, wie der "WDR" berichtet. 

Chemikalien treten aus

Der Kölner Bau-Taucher Markus Hambüchen erzählt dort von einem Anruf, den er unlängst bekommen hat. Ein großer E-Scooter-Anbieter holte bei ihm einen Kostenvoranschlag für die Bergung von 500 Fahrzeugen aus den Wassern des Rheins ein. Sein Unternehmen ist auf solche Arbeiten spezialisiert, vor jedem Job im Fluss musste er bereits in der Vergangenheit unzählige E-Scooter beiseite räumen.

Egal, wo man arbeitet: "Wir finden an jeder Stelle, an der wir auf dem Grund des Rheins arbeiten, solche Scooter", so Hambüchen. Das größte Problem ist dabei aber nicht der Metallschrott, sondern die Dichtheit der Akkus. "Wir stellen fest, dass einige dieser Roller eine klebrige Masse absondern. Offenbar werden bei den Fahrzeugen im Rhein die Akku-Ummantelungen undicht und dann treten Chemikalien aus den Akkus aus."

Zu teuer?

Eine echte Gefahr für die Umwelt, trotzdem will man die Scooter nun doch nicht bergen. Als das Unternehmen von der Höhe der Kosten erfahren hat, nahm man vom Vorhaben Abstand. Die Bergung würde sich nicht lohnen – zu teuer. Dem "WDR" schreibt das betroffene Unternehmen, das man generell alle in Reichweite befindlichen Scooter aus dem Wasser holt. Doch der Rhein ist tief und die Strömung stark. Alle zu erwischen, sei deswegen schwierig.

Andere Anbieter sichern hingegen zu, unverzüglich eine Bergung in Auftrag zu geben. Zwei Anbieter haben außerdem bereits ein Parkverbot in Ufernähe implementiert.