Österreich

Tauchunfälle fordern zwei Tote in Oberösterreich

Heute Redaktion
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Tauchunfälle im Attersee (Bezirk Vöcklabruck) und im Traunsee (Bezirk Gmunden) haben am Samstagnachmittag zwei Tote gefordert. Die Tauchstelle am Traunsee wurde nach dem missglückten Experiment gesperrt.

Im Attersee bei Weyregg war ein Brüderpaar aus Thalheim bei Wels zu einem Tauchgang aufgebrochen. In rund 40 Metern Tiefe traten bei dem 44-Jährigen der beiden Männer Probleme auf. Seinem Bruder gelang es nicht, ihn mit an die Oberfläche ziehen. Vielmehr musste er den Mann in der Tiefe zurück lassen, um Hilfe holen zu können.

Der Bruder stieg auf und alarmierte zufällig anwesende Froschmänner, die die Einsatzkräfte verständigten. "Wir haben sofort eine Suche mit Sonar gestartet", sagte Einsatzleiter Heinz Campestrini. Eine Suchkette mit 15 Feuerwehrtauchern und Kräfte der Wasserrettung konnte den 44-Jährigen nur noch tot aus einer Tiefe von 42 Metern bergen. Als der Tote gefunden wurde, war seine Pressluftflasche leer.

Traunsee-Tauchstelle gesperrt

Am Traunsee starb ein Mann in Folge eines Tieftauch-Experiments. Er hatte versucht, die mit 192 Metern tiefste Stelle des Sees zu erreichen. Die Behörde hat am Sonntag ein striktes Tauchverbot verhängt. Die Sperrzone der Bezirkshauptmannschaft Gmunden erstreckt sich in einen Umkreis von 100 Metern um die Unfallstelle.

Aufgrund der großen Tiefe, in welcher der Leichnam vermutet wird, sei eine Bergung vorerst nicht möglich. Nach dem Toten wird mit Spezialkameras gesucht, da Sonar in diese Bereiche nicht mehr vordringt. Bis die Suche nach dem Verunglückten abgeschlossen ist, wird die Verbotszone aufrechterhalten, hieß es am Sonntag von der Polizei auf Anfrage.

Toter war erfahrener Tieftaucher

Der Mann aus Bad Ischl galt als erfahrener Tieftaucher. Er hatte sich laut Auskunft der Wasserrettung Gmunden perfekt auf den Tauchgang vorbereitet. Mehrere Flaschen mit eigener Gasmischung, Sicherheitstaucher und ein Protokoll sollten den Versuch absichern. Auch Ärzte waren in den Versuch involviert.

Während des Abstiegs wurden die Flaschen gemäß den speziellen Tiefenanpassungen der Gasgemische gewechselt. Ein eigenes Prüf-Protokoll sollte klarstellen, wann welche Flasche zu nehmen ist. Die Sicherheitstaucher konnten dem Oberösterreicher allerdings nur in eine Tiefe von 60 bis 70 Metern folgen. Den Rest sollte der Mann allein bewältigen. Am tiefsten Punkt hätte eine Boje angebracht werden sollen.

Als der Taucher nach einer bestimmten Zeit nicht an die Oberfläche kam, war klar, dass etwas schief gelaufen war. "Die Unglücksstelle ist aber so tief, dass wir nicht mit dem Sonar nach dem Verunglückten suchen können", sagte Florian Höller von der Wasserrettung Gmunden. Daher werde der Bereich mit Tauchkameras der Feuerwehr abgesucht.