Politik

Tausende Patienten warten bundesweit auf Operationen

Österreichs Spitäler stehen im Mittelpunkt der Krise des Gesundheitssystems. Nun schlägt ein Arzt Alarm: Tausende würden auf Operationen warten. 

Österreichweit warten immer mehr Menschen auf benötigte OP-Termine. 
Österreichweit warten immer mehr Menschen auf benötigte OP-Termine. 
Getty Images/iStockphoto

Im österreichischen Gesundheitssystem kriselt es schon seit Längerem, die Corona-Pandemie hat die Situation nun noch zusätzlich verschärft. Der Gesundheitsminister hat am Donnerstag eine geplante Novelle zum Ausbau der Primärversorgung und somit zur Entlastung der Spitalsambulanzen präsentiert. Doch eine weitere Baustelle an Österreichs Spitälern wird damit nicht angegangen. 

Bundesweit warten derzeit Tausende Patienten auf Operationen. Das bemängelt der frisch gewählte Bundesfachgruppenobmann für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, der Arzt Andreas Stippler in einer Presseaussendung. Die Situation in Österreich sei besorgniserregend: Seit Jahren könne man weniger Operationen durchführen als notwendig oder zumindest geplant wäre. Das führe zu langen Wartezeiten und vergrößere oftmals das Leid der Betroffenen. 

Probleme an allen Ecken und Enden

Der buchstäbliche Termin-Stau vergrößere sich zusehends. Daher schlägt Stippler nun Alarm: "Alleine im relativ kleinen Krankenhaus Korneuburg warten derzeit über 1.000 Patient:innen auf einen Operationstermin. Die Wartezeiten können Monate oder sogar Jahre betragen, was für die Betroffenen extrem belastend sein kann, vor allem wenn es zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes, zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität oder einer Einschränkung der Arbeitsfähigkeit kommt."

Bei chronischen Schmerzen können überlange Wartezeiten zu einer echten Herausforderung werden – vor allem wenn ein Ausweichen auf andere Krankenhäuser auch nicht möglich ist. Stippler zu den Ursachen des Problems: Es "gibt auf der einen Seite noch immer einen Rückstau aufgrund der Einschränkungen während der coronabedingten Lockdowns, es gibt eine begrenzte Anzahl von Operationssälen, einen massiven Personalmangel und finanzielle Engpässe, auf der anderen Seite müssen dringend notwendige konservative Therapieangebote ausgebaut werden."

Appell an Politik

Der langjährige Arzt fordert daher einen Ausbau der operativen Kapazitäten. Ebenso wichtig seien aber konservative Therapien und deren Verfügbarkeit – beispielsweise Arthrose-Patienten könne auf diese Weise oft geholfen werden. Er sieht die Politik nun in der Verantwortung: "Wir fordern daher Verhandlungen statt Polemik über die Presse und strecken den Entscheidungsträgern beide Hände entgegen. Lösungen, im Interesse unserer Patient:innen, anstatt Schattenboxen über die Medien".

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