Österreich

Taxi-weltreisender Austro-Gauner in Mexiko gefasst

Von Monaco in die Slowakei und dann noch nach Mexiko: Ein Wiener Taxifahrer wurde von einem Kunden geprellt. Jetzt wurde er gefasst.

Heute Redaktion
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Mit dem taxi ließ sich der Mann durch mehrere Länder kutschieren.
Mit dem taxi ließ sich der Mann durch mehrere Länder kutschieren.
Bild: iStock/Symbolfoto

Der Vorfall machte international Schlagzeilen: Die Polizei von Euskirchen in der Nähe von Köln begann im Oktober 2017 in einem skurrilen Fall zu ermitteln. Bei den Beamten meldete sich ein Wiener Taxifahrer, um eine Anzeige aufzugeben. Am 10. Oktober habe er einen ihm bekannten Mann mit dem Taxi in Monte Carlo abgeholt. Von dort sei die Fahrt über Nizza und Brüssel nach London gegangen, dann weiter nach Zilina in der Slowakei und dann wieder nach Norden ins deutsche Bad Münstereifel, erzählte der 47-jährige Taxifahrer.

Gemeinsam mit dem Fahrgast habe er dort zwei Tage in einem Hotel verbracht. Die Reise habe anschließend wieder nach London geführt. Dort hätte sie auch enden sollen – nur, stellte der Fahrgast plötzlich fest, dass er die Summe von 18.000 Euro nicht bezahlen könne. Er habe aber genug Geld auf einer Bank in Mexiko, soll der Mann dem Taxifahrer versprochen haben. Das Duo habe sich daraufhin auf den Weg nach Mittelamerika gemacht – diesmal per Flugzeug, erzählte der Taxifahrer der Polizei.

Kunde verschwand spurlos

Dort angekommen, sei der Kunde aber spurlos verschwunden. Der Taxifahrer habe seine Ehefrau bitten müssen, ihm Geld für den Rückflug zu überweisen. Über Toronto und Island führte der Weg des Geprellten zurück nach London, wo sein Taxi stand. Auf seiner Heimreise nach Wien hielt er in Euskirchen an, um den Betrug zu melden. "Wir gehen davon aus, dass die Geschichte wahr ist", sagte damals ein Polizeisprecher zur "Süddeutschen Zeitung".

Nach Angaben des Taxifahrers könnte der Fahrgast aus der Region stammen. "Die beiden haben angeblich schon öfter Fahrten unternommen", so der Sprecher. Der Taxifahrer forderte daraufhin das Geld für die Fahrt. "Die Ermittlungen dauern an", meinte die Behörde, die hoffte, den Beschuldigten anhand der Personenbeschreibung ausfindig machen zu können.

Mehrere Waffen sichergestellt

Das gelang nun tatsächlich. Der 40-jährige mutmaßliche Betrüger, ein Österreicher, wurde in Mexiko gefasst. Der Schlag sei gelungen, nachdem sich das Landeskriminalamt Tirol in die Ermittlungen eingeschaltet hatte, erklärte Bundeskriminalamt-Sprecherin Silvia Kahn erklärte auf APA-Anfrage. Das deshalb, weil der Mann auch einen Investment-Betrug von mehr als 700.000 Euro begangen haben soll. Das FBI soll den Mann nun in Cancun festgenommen und in seinem Haus mehrere Waffen sichergestellt haben. (kle/red)