Österreich

Taxiräuber-Paar zu 8 und 12 Jahren Haft verurteilt

Heute Redaktion
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Wegen brutaler Überfälle auf drei Autofahrerinnen in Wien und Deutschland, darunter eine Wiener Taxilenkerin, hat das Münchner Landgericht ein Räuberpaar zu jahrelanger Haft verurteilt. Der 37 Jahre alte Hauptangeklagte soll für zwölf Jahre ins Gefängnis, seine damalige Lebensgefährtin für achteinhalb Jahren.

Wegen in Wien und Deutschland, darunter eine Wiener Taxilenkerin, hat das Münchner Landgericht ein Räuberpaar zu jahrelanger Haft verurteilt. Der 37 Jahre alte Hauptangeklagte soll für zwölf Jahre ins Gefängnis, seine damalige Lebensgefährtin für achteinhalb Jahren.

Das Paar aus Ungarn hatte laut Gericht im März 2012 in Wien, Frankfurt und München auf Parkplätzen drei damals 49 bis 72 Jahre alte Frauen überfallen. Die Täter fesselten ihre Opfer, misshandelten sie und zwangen sie zur Herausgabe ihrer Wertsachen sowie ihrer EC-Karten samt PIN-Nummern.

Äußerst brutales Vorgehen

Der Schuldspruch vom Mittwoch lautete auf erpresserischen Menschenraub, besonders schweren Raub und gefährliche Körperverletzung. Der Vorsitzende Richter sprach von "extrem hoher krimineller Energie, die im äußerst brutalen Vorgehen gegen die Opfer zum Ausdruck kommt". Der Einsatz von Gewalt habe von vornherein "in keinem Verhältnis zu den erwarteten materiellen Vorteilen gestanden".

Die Staatsanwaltschaft hatte im Fall der 27 Jahre alten Frau elf Jahre Freiheitsstrafe gefordert, für den Mann die Höchststrafe von 15 Jahren und anschließende Sicherungsverwahrung. Davon sah die Strafkammer jedoch ab. Die Voraussetzungen dafür - einen Hang zu schweren Gewalttaten und hochgradige Gefährlichkeit - habe das Gericht nicht mit der erforderlichen Sicherheit feststellen können, hieß es im Urteil unter Berufung auf eine entsprechende Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts zur Sicherungsverwahrung.

Finger abschneiden angedroht

Der nahm am 17. März 2012 an einem Taxistand am Petersplatz in der Inneren Stadt seinen Ausgang. Die Verdächtigen gaben sich als harmlose Fahrgäste aus. Sie ließen sich von der 49-Jährigen zunächst zu einem Einkaufszentrum chauffieren. Danach lotsten sie die Berufschauffeurin in ein Parkhaus. Dort hielt der Mann der Taxifahrerin plötzlich eine Softair-Pistole in den Nacken und forderte sie auf, auf den Beifahrersitz zu wechseln. Seine Freundin fesselte laut Anklage das Opfer und zog der Frau anschließend die Ringe von den Fingern. Weil sich der Schmuck im Wert von rund 2.000 Euro nicht gleich abnehmen ließ, drohte der Mann, notfalls werde man eben die Finger abschneiden.

Beim letzten Überfall der beiden Angeklagten in München wurde das 51 Jahre alte Opfer schwer verletzt, bevor die Täter die Frau nach über einer Stunde im Wagen in der Nähe eines Krankenhauses zurückließen. Das Absetzen dieses Opfers vor einer Klinik wurde zugunsten der Angeklagten berücksichtigt. Ferner hielt das Gericht den beiden ihre Geständnisse zugute. Allerdings habe der Mann nur das voll eingeräumt, was auch ohne sein Geständnis zweifelsfrei feststand.