Österreich

Taxler traf Räuber in Donaustadt tödlich

In Wien-Donaustadt erschoss ein Taxi-Lenker (59) in der Nacht auf Mittwoch einen Räuber, der ihn mit einem Messer bedroht hatte.

Heute Redaktion
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Der junge Fahrgast war in der Ausstellungsstraße in Wien-Leopoldstadt ins Taxi gestiegen. Auf Höhe der Gemeindeaugasse 25 in Donaustadt packte er den Taxi-Fahrer wenige Minuten nach Mitternacht plötzlich von hinten am Hals und bedrohte ihn mit einem Messer.

Messermann wollte noch flüchten

Daraufhin zog der Taxler schnell eine Pistole aus dem Seitenfach des Wagens und gab einen Schuss nach hinten ab. Er traf den 21-jährigen Räuber genau in die rechte Brust. Der Verdächtige versuchte daraufhin zu fliehen, brach aber nach 50 Metern zusammen. Der Taxilenker hatte zuvor noch zwei Schüsse in die Luft abgegeben. Beim Eintreffen der Rettungskräfte war der junge Mann bereits tot.  Der Taxilenker ist im Besitz eines Waffenscheins.

Die Identität des mutmaßlichen Räubers ist noch unklar, die Leiche wurde der Gerichtsmedizin übergeben. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen und prüft derzeit, ob der Verstorbene - laut Personalausweis stammt er aus Pakistan - für zwei ähnlich gelagerte Raubüberfälle in der Vorwoche in Frage kommt.

Weitere Attacke in Neubau

Glimpflicher verlief Mittwoch früh ein weiterer Zwischenfall in einem Taxi in Wien: Nach einer Tour von der Innenstadt in die Kenyongasse im Bezirk Neubau wollte gegen 4.00 Uhr eine Frau den Fahrpreis nicht bezahlen. Die 26-Jährige schlug zunächst auf den Lenker und später auf einschreitende Beamte ein. Der Chauffeur und ein Polizist wurden leicht verletzt, die Randalierende festgenommen.

Fälle häufen sich

Offiziell wurden heuer in der Bundeshauptstadt bisher 50 Überfälle auf Taxilenker verübt, berichtete Christian Gerzabek, Chef der Wiener Taxiinnung. "Die Dunkelziffer schätze ich auf mal drei", so der Obmann. Viele Lenker würden wegen das Aufwandes und des Zeitverlustes derartige Taten nicht anzeigen. "Davon raten wir aber strikt ab", betonte Gerzabek.

Das Verhalten bei einem Überfall werde geschult, es gibt außerdem Broschüren und eine Versicherung. "Niemand soll den Helden spielen", warnte der Innungschef. Der konkrete Fall sei etwas Anderes: "Wenn man ein Messer an den Hals angesetzt bekommt, ist das eine Ausnahmesituation. Taxilenker wurden schon getötet, nur damit sie den Täter später nicht identifizieren können."