Per Ausnahmegenehmigung

Team macht ernst: Top-Talent (17) bald in Formel 1?

Bekommt die Formel 1 ihr nächstes Jahrhundert-Talent? Andrea Kimi Antonelli könnte bald den Sprung in die "Königsklasse" schaffen. Per Ausnahmeregel.

Sport Heute
Team macht ernst: Top-Talent (17) bald in Formel 1?
Williams hat für Top-Talent Andrea Kimi Antonelli um eine Superlizenz-Ausnahmegenehmigung angesucht.
Imago Images

Max Verstappen, einst das Jahrhundert-Talent in der Formel 1, raste am Freitag etwas überraschend zur Pole Position für den Sprint. Das beherrschende Thema im Fahrerlager war jedoch Mercedes-Jahrhundert-Talent Antonelli. Der Italiener gilt als Formel-1-Star der Zukunft, wurde sogar als heißer Anwärter auf die Nachfolge von Lewis Hamilton bei Mercedes ins Spiel gebracht, wenn sich der Brite am Jahresende dann Richtung Ferrari verabschiedet. Antonelli ist schließlich ein "Silberpfeil"-Junior.

Teamchef Toto Wolff hält große Stücke auf das Top-Talent, das in dieser Saison in der Formel 2 an den Start geht. Um den erst 17-Jährigen auf die Formel 1 vorzubereiten, organisierte Mercedes jüngst sogar zwei Tests für Antonelli. Einerseits auf dem Red Bull Ring, andererseits in Imola. Und da soll der junge Nachwuchsfahrer durchaus überzeugt haben, von Fabelzeiten ist die Rede. Deshalb könnte Antonelli schon bald tatsächlich in der Formel 1 an den Start gehen. Und das nicht für Mercedes, sondern Nachzüglerteam Williams.

Ansuchen um Ausnahmeregel

Am Rande des Großen Preises von Miami sickerte nun durch, dass der Rennstall um eine Ausnahmegenehmigung für den 17-Jährigen angesucht hat. Und zwar für Renneinsätze und nicht bloß Freitag-Trainings. Sollte der Motorsport-Weltverband zustimmen, könnte Antonelli schon bald den schwer unter Druck stehenden US-Rennfahrer Logan Sargeant ersetzen. Die Ausnahmegenehmigung für die Superlizenz ist deshalb nötig, weil Fahrer aktuell 18 Jahre alt sein müssen, Antonelli erst am 25. August seinen Geburtstag feiert. Diese Regel führte die FIA wegen Verstappen ein, der ebenso mit 17 Jahren in der Formel 1 debütierte.

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    Das Wolff-Kalkül ist jedenfalls klar: Antonelli könnte bei Williams rund ein halbes Jahr lang Erfahrung sammeln, dabei seine Qualitäten unter Beweis stellen und sich für das frei werdende Mercedes-Cockpit empfehlen. Williams-Teamchef James Vowles würde statt Sargeant, der sich als zu langsam für die Formel 1 entpuppte, einen konkurrenzfähigen zweiten Fahrer erhalten. Ein Deal, der für beide Seiten Sinn macht.

    Wolff zurückhaltend

    Wolff gab sich jedoch bedeckt, betonte: "Die Ausnahmegenehmigung ist nicht von uns eingebracht worden. Kimi muss sich auf seine Formel-2-Saison konzentrieren. Das weiß er auch", so der österreichische Teamchef.

    Eines scheint jedenfalls ausgeschlossen zu sein: Dass Antonelli schon beim nächsten Rennen, dem Grand Prix in Imola, in einem Formel-1-Auto sitzt. Allein schon deshalb, weil eine FIA-Bearbeitung längere Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Mit Blick auf den schwer angezählten Sargeant meinte Williams-Teamchef Vowles jedenfalls: "Die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft. Logan muss sich seinen Platz verdienen. Wir müssen unser Auto verbessern, das ist meine Hauptaufgabe."

    Selbst wenn Antonelli die Superlizenz-Ausnahmegenehmigung erhält, heißt das nicht automatisch, dass er sofort in die Formel 1 kommt. Doch der Druck auf Sargeant würde nicht kleiner werden. Jetzt ist aber ohnehin einmal die FIA am Zug, ausschließlich die FIA.

    red
    Akt.
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