Politik

Team Stronach in Niederösterreich ist zerbröselt

Heute Redaktion
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Der niederösterreichische Landtagsklub des Team Stronach ist Geschichte: Klubobmann Ernest Gabmann und Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger treten ab sofort unter dem Namen "Team NÖ" auf. Bis auf den Abgeordneten Walter Laki sind alle ehemaligen Team Stronach-Mandatare mit an Bord.

Der niederösterreichische Landtagsklub des Team Stronach ist Geschichte: Klubobmann Ernest Gabmann und Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger treten ab sofort unter dem Namen "Team NÖ" auf. Bis auf den Abgeordneten Walter Laki sind alle ehemaligen Team Stronach-Mandatare mit an Bord.

Zuletzt hatte der Bundesparteivorstand . Danach war der  Quasi-Abgang von Mandatar Walter Naderer  bekannt geworden.

Jetzt gehen sie neue Wege: "Wir werden akzentuiert weiter arbeiten, allerdings unter dem Namen 'Team NÖ'". Von Abspaltung sei keine Rede: "Nicht wir, sondern die Landespartei hat sich von uns abgespalten", so Kaufmann-Bruckberger.

Laki allein als Stronach-Mann

Bis auf den Landtagsabgeordneten Walter Laki sind alle Mitglieder des ehemaligen Stronach-Klubs dabei. "Wenn er unsere Arbeit unter dem Titel 'Team NÖ' nicht mittragen möchte, steht es ihm frei zu gehen", so die Landesrätin. Man versuche aber, jeden ins Boot zu holen, der sich mit dem Weg der vergangenen sechs Monate identifizieren kann.

"Angst und Knebeleien"

"Es geht uns darum, als Team für Niederösterreich zu arbeiten. Wir gehen weg von einem Zentralismus in eine gelebte Demokratie", konkretisierte die Landesrätin. Man wolle keiner Gruppe angehören, die mit "Angst und Knebeleien" arbeite.

Finanzen sind noch offen

Offiziell trägt der Landtagsklub aber noch den Titel "Liste Frank". Die juristische Abklärung und Änderung würde einige Monate dauern, so Gabmann, der weiterhin seine Funktion als Klubobmann ausübt. Wie sich das "Team NÖ" künftig finanziert, ist noch offen. Laut Gabmann stünden die Förderungsmittel für den Landtagsklub jedenfalls den gewählten Mandataren für die politische Arbeit zur Verfügung. Außer Laki gebe es niemanden mehr vom Team Stronach.

Die Landespartei bestehe nur noch aus ihrer Obfrau Renate Heiser-Fischer und Laki. Auf die Frage, ob es demnächst in Niederösterreich eine neue Partei "Team NÖ" geben werde, antwortete der Klubobmann: "Wir schließen es nicht aus."

Heiser-Fischer ortet "Schnellschuss"

Landesparteichefin Heiser-Fischer gibt sich trotz der Turbulenzen betont gelassen. Dass der Großteil des Klubs ab sofort unter dem Namen "Team NÖ" auftreten will, sei ein "typischer Schnellschuss" von Gabmann und Kaufmann-Bruckberger. Das sei "juristisch nicht fundiert und nicht geklärt", so Heiser-Fischer, die Abgeordneten könnten sich nicht abspalten, sondern nur aus dem Klub austreten. Die Klubförderung bekomme der Klub der Liste "Frank".

Stronach sieht "Säuberungsprozess"

Nur knapp kommentiert Parteigründer Frank Stronach die Turbulenzen in seiner niederösterreichischen Landesorganisation, es handle sich um einen "Säuberungsprozess". Das geschehe eben, wenn in einer neuen Partei "unterschiedliche Leute aus unterschiedlichsten Bereichen" zusammenkämen. Nun setze man auf Personen mit Herz, Verstand und Interesse.