Fussball

Teamchef packt aus: "Kenne keine schwulen Fußballer"

Homosexualität im Sport – ein Thema, das immer wieder für Aufregung sorgt. Nun gibt auch Schweiz-Teamchef Murat Yakin Einblicke.

Heute Redaktion
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Murat Yakin
Murat Yakin
IMAGO/PA Images

Ski-Ass Sofia Goggia hatte mit kontroversen Aussagen zum Thema Homosexualität im Skisport für Aufsehen gesorgt. Es gäbe bei den Damen einige homosexuelle Athletinnen, aber bei den Herren glaube sie das nicht. Denn die müssten ja die Streif bewältigen können.

Ob die Athletik etwas mit der sexuellen Orientierung zu tun hat, sei dahingestellt. Auch im Fußball gilt Homosexualität jedenfalls oft als Tabu-Thema. Das weiß auch Schweiz-Teamchef Yakin. Er erklärt: "Die sexuelle Orientierung eines Menschen interessiert mich absolut nicht." Selber kenne er jedoch keinen schwulen Fußballer. "Klar gab es Gerüchte, aber das interessierte mich sowieso nie." Zu seiner aktiven Zeit wäre ein Outing wohl auch nicht möglich gewesen. Auch heute sieht es Yakin als schwer an, sich zu outen. "Es wäre vermutlich sehr schwierig für diese Person, weil der öffentliche Druck enorm wäre. Es bräuchte eine sehr starke Persönlichkeit, um damit umzugehen."

Frauen, Gehälter und die WM

Ein weiteres schwieriges und viel diskutiertes Thema sind die Gehälter im Frauenfußball. Ein stark wachsender Bereich im Fußball insgesamt, doch die Entlohnung der Frauen bewegt sich weit unter dem, was die Männer kassieren. Für den Schweiz-Coach ein kompliziertes Thema. Am Ende gehe es um Gelder, die im Spiel sind. Yakin: "Es ist im Moment noch unrealistisch, für Fußballerinnen die gleichen Löhne wie bei den Männern zu fordern. Im Fußball ist es der Markt, der über die Bezahlung entscheidet, die TV-Rechte, die Sponsoren, die Merchandising-Einnahmen." Der Boom im Frauenfußball geht aber in die richtige Richtung. "Das Interesse steigt, das Nationalteam ist erfolgreich, die Frauen werden stärker beachtet", so Yakin.

Auch über die WM in Katar äußert sich Yakin – wobei er sich mit Kritik zurückhält. Für Yakin ist klar: "Wir haben uns den Austragungsort nicht ausgesucht." Auf eine öffentliche Stellungnahme wird der Coach wohl verzichten, zumindest vorerst. "Wir sind Sportler, nicht Politiker. Wenn wir es für richtig halten, etwas zu sagen, werden wir das tun", meint Yakin. 

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