Wintersport

"Kein Homosexueller auf Streif" – Eklat um Ski-Star

Ski-Star Sofia Goggia sorgt für einen Aufschrei. Sie impliziert im Interview, dass Homosexuelle nicht in der Lage seien, in Kitzbühel zu bestehen.

Sebastian Klein
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Ski-Star Sofia Goggia
Ski-Star Sofia Goggia
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Skandal um Sofia Goggia! Die Speed-Spezialistin zählt zu den besten Skifahrerinnen im Weltcupzirkus. In einem Interview leistet sie sich nun aber einen verbalen Einfädler, der einen Shitstorm zur Folge hat und sogar die Politik auf den Plan ruft.

Kontroverse Aussage

In einem Gespräch mit der Tageszeitung "Corriere della Sera" wird Goggia gefragt, ob es im Weltcup homosexuelle SportlerInnen gibt. Goggia antwortet: "Bei den Damen schon die eine oder andere. Bei den Herren glaube ich nicht. Die müssen ja über die Streif in Kitzbühel fahren."

Die Empörung über dieses Statement erklärt Ivan Gasparotto, Staatssekretär im Innenministerium, wie folgt: "Laut Sofia Goggia ist ein homosexueller Mann also nicht in der Lage, eine Abfahrt zu bestreiten." Wie Gasparotto sehen ordnen die Sachlage auch zahlreiche erboste Nutzer in den sozialen Netzwerken ein. Goggia sieht sich mit einem Shitstorm konfrontiert.

Empörung

Auch ihre Aussagen zum Thema Transgender-Athletinnen werden kontrovers diskutiert. Goggias Meinung: "Im Sport ist es so, dass ein Mann, der sich in eine Frau umwandelt, physische Charakteristiken hat, auch auf hormonellem Level, die es ihm ermöglichen, mehr zu leisten. Deshalb glaube ich nicht, dass es richtig ist."

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    Die Ski-Saison der Damen 2021/22 in Bildern.
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    Gepa

    Entschuldigung

    Inzwischen rudert die 29-Jährige zurück. Sie entschuldigt sich öffentlich: "Es tut mir leid und ich entschuldige mich bei allen Personen, die sich durch meine Sätze angegriffen gefühlt haben. Als ich sie gesagt habe, wollte ich auf keinen Fall diskriminierend sein."

    Streit Goggia gegen Brignone

    Es ist nicht das erste Mal, dass Goggia durch Aussagen in Interviews aneckt. Zuletzt hatte sich die Empörung in der Schlussphase der Saison aber noch auf den inneren Kreis des italienischen Damenteams beschränkt. Goggia hatte in mehreren Interviews zum Ausdruck gebracht, dass sie von ihrer Kollegin Federica Brignone nicht viel halte. Brignone hatte die Animositäten erwidert – der Verband schlichtend einschreiten müssen.

    Goggia wirft mit ihren Kontroversen einen Schatten über ihre sportlich überaus erfolgreiche Saison. Obwohl sie durch eine Knieverletzung schwer gehandicapt war, eroberte sie die kleine Kristallkugel in der Abfahrt, raste in der Königsdisziplin in Peking zu Olympia-Silber. Seit Pyeongchang 2018 darf sie sich Abfahrts-Olympiasiegerin nennen.

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      Das sind Österreichs Medaillen-Helden von den Olympischen Winterspielen in Peking 2022.
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