Wien

Technisches Museum setzt 2022 auf Frauenpower

Von Ausflügen in den Weltraum bis hin zu Elektropop-Klängen: Das sind die Pläne des Technischen Museums für 2022.

Heute Redaktion
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Die App "TMW ToGo" liefert beeindruckende Bilder vom Inneren des Museums.
Die App "TMW ToGo" liefert beeindruckende Bilder vom Inneren des Museums.
Technisches Museum Wien

Die Pandemie traf den Wiener Museumsbetrieb massiv, so auch das Technische Museum im 14. Bezirk. Im Vergleich ist ein Besucherrückgang von 50 Prozent zu verzeichnen. Kleiner Lichtblick: Im Vorjahr stiegen die Zahlen wieder um 15 Prozent, 206.590 Personen zog es 2021 trotz Corona-Maßnahmen ins Penzinger Museum. Lediglich die Gäste aus dem Ausland fehlten – diese machen normalerweise in etwa ein Viertel der Besucher aus. Ein Minus bei Auslands-Besuchern von 82 Prozent spricht Bände.

Die Einnahmen des Museumsbetriebs haben sich 2021 zwar mit einem Plus von 20 Prozent erholt, liegen jedoch immer noch 40 Prozent unter dem Wert vor der Pandemie. Dank Einsparungsmaßnahmen und Covid-Unterstützung kann das Haus dennoch eine ausgeglichene Jahresbilanz aufweisen. Generaldirektor Peter Aufreiter und die wirtschaftliche Geschäftsführerin Karin Skarek bleiben optimistisch und präsentierten am Dienstag ihre Pläne für das Jahr 2022.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Für 2022 plant das Museum, dem als erstes Bundesmuseum das Österreichische Umweltzeichen verliehen wurde, zahlreiche Vermittlungsprogramme zum Thema Nachhaltigkeit. Dazu gehören die neue App "TMW ToGo" oder das "Nachhaltigkeits-ZINE", ein Online Magazin zum Thema. 100 Objekte der Schausammlung sind nun auch mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verknüpft.

Bedeutende Umgestaltungen

Von den "bedeutendsten Umgestaltungen seit der Wiedereröffnung vor 20 Jahren" spricht man außerdem im Technischen Museum. Ziel dieser Arbeiten soll unter anderem sein, die Begeisterung für den MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu fördern.

Im neu gestalteten Ausstellungsbereich "Space" werden neben historischen Objekten von Österreichs einziger Weltraummission auch neue Raumfahrprojekte präsentiert. Forschende der Technischen Universität bekommen mit dem "Science Corner" eine Bühne, im "Innovation Corner" sind Technologien von österreichischen Start-Ups zu sehen. Im Herbst 2022 soll außerdem die "Musik Lounge" eröffnen, die sich ganz der Elektronischen Musik widmet und Original-Objekte von österreichischen Musik-Ikonen zeigt.

Über die Grenzen hinweg

In einer kürzlich neu gegründeten "Digitalen Sammlung" soll die außergewöhnliche Situation, in der sich die Welt aktuell befindet, bewahrt werden. Interviews mit Pflegekräften oder Genesenen zur Situation werden künftig in der Österreichischen Mediathek festgehalten – eben jene Menschen, die die Auswirkungen der Pandemie besonders erlebt haben. 

Einen Blick über die Grenzen hinweg möchte das Museum auch in anderen Bereich wagen und geht 2022 mit dem mobilen Format "roadLAB" auf Tour. Als Teil der europäischen Museumskooperation wird die Sonderausstellung "Foodprints" ab Herbst 2022 nach Schweden, Spanien und Deutschland reisen. In Wien wiederum ist die Ausstellung "BioInspiration. Innovation nach dem Vorbild der Natur" aus Granada zu sehen.

Ein Beitrag zur Gleichberechtigung

Frauen in der Technik sind mehr gefragt denn je. Gerade in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik möchte das Museum einen Beitrag zum Gleichgewicht der Geschlechter leisten und so gegen Vorurteile ankämpfen. Ganz in diesem Zeichen steht im Frühjahr die Tagung "Feminist and Queer Perspektives on Food". Auch die gendersensiblen Vermittlungsformate sollen 2022 erweitert werden – mit dem Ziel, vor allem Mädchen und junge Frauen für den MINT-Bereich zu begeistern.

Geplant ist weiters, durch spezielle Formate und Vermittlungsangebote sozioökonomisch benachteiligten Menschen und Personen mit Beeinträchtigung einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Dazu beitragen wird unter anderem ein interaktiver Outdoor-Erlebnisbereich.

 Mehr Infos zum Jahresprogramm des Technischen Museums finden Sie hier.

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