"Es ist mir ganz wichtig, dass die Teddys ihren Charakter behalten. Der Kunde soll wirklich seinen Bären wieder zurückbekommen, nur eben repariert. Am Charme soll sich nichts ändern", erzählt Billing im Gespräch mit "Heute". Seit 1996 repariert sie Kuscheltiere, führt seit vier Jahren die Teddyklinik in der Aslangasse 59 in Wien-Döbling.
"Ich hab eigentlich eine kaufmännische Ausbildung, aber ich habe immer schon sehr gerne genäht und gebastelt. Mein Papa hat mir da immer sehr viel gezeigt, der konnte das auch ganz gut. Und dann hab ich halt meinen ersten Teddybären irgendwann gemacht, und dann einen zweiten, dritten und vierten und so lief das halt immer weiter", erzählt Billing lachend.
Die Verletzungen der Kuscheltiere sind oft ähnlich. Billing tauscht Stimmen aus, näht Augen oder Ohren wieder an und befellt Tatzen neu. Immer wieder fallen die Teddybären auch Hunden zum Opfer. "Das ist dann wie ein Puzzle, wo ich die Teile wieder zusammenbauen muss", so die Doktorin. Bisher musste sie erst einen Bären auf den Friedhof der Kuscheltiere verbannen. "Da war wirklich nichts mehr da, womit ich arbeiten hätte können. Das hatte keinen Sinn, da kann man gleich einen neuen Bären kaufen."
Die Eventmanagerin geht ihrer Tätigkeit als Teddydoktorin nebenberuflich nach. Trotzdem ist ihre Teddyklinik gut besucht, die Patienten sind zum Teil schon sehr alt. "Da kommen Bären, die sind 50 oder 60 Jahre alt und zum Teil schon sehr ramponiert" so Billing. Auch andere Kuscheltiere repariert sie natürlich. Beim "Heute"-Besuch warteten neben Bären auch ein Elefant und ein Hund auf ihre Behandlung.
Die Kosten für eine Reparatur beginnen bei 20 Euro, hängen allerdings von den Schäden am Kuscheltier ab. "Viele schicken mir auch vorher Fotos, damit ich sehen kann, was kaputt ist und wie viel das in etwa kosten würde. Ganz genau kann ich das immer aber erst sagen, wenn ich den Patienten wirklich in den Händen halte. Aber ich bespreche das immer ganz genau mit den Kunden", so Billing. Die Kontaktaufnahme passiert am besten über die Website teddyklinik.at. Dort findet man auch alle Kontaktdaten.
Auch die Klinikaufenthalte der Kuscheltiere variieren je nach ihren Verletzungen. Im Durchschnitt wartet man eine bis drei Wochen auf den Bären. Ausnahme sind die jüngsten Kunden. "Bei Kindern die gar nicht schlafen können ohne ihr Kuscheltier mach ich es noch am gleichen Tag, damit sie es direkt wieder haben können. Das geht aber nur, wenn die Reparatur das erlaubt", schildert die Teddy-Doktorin.
Der beste Arzttermin ist und bleibt aber der, den man schon im Vorhinein verhindern kann. Dafür hat die Expertin einen Tipp: Der Teddy darf auf keine Fall in die Waschmaschine. "Das halten sie einfach nicht aus, vor allem nicht die ganz alten Bären, so Billing. Auch vom Gang zur Putzerei rät sie ab. Braucht der Teddy wirklich ein Bad, bringt man ihn am besten in die Klinik. Dort wird er fachmännisch gereinigt und bleibt so unversehrt.