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Teenager wollte Red Bull stehlen: Lebensgefahr

Heute Redaktion
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Der 14-Jährige war auf einem Schweizer Güterbahnhof auf einen Waggon mit Red-Bull-Logo geklettert. Er wurde von einem 15.000-Volt-Stromschlag getroffen.

Kurz vor 13.30 Uhr am Samstagnachmittag kletterte ein 14-jähriger Jugendlicher aus der Schweiz am Güterbahnhof Buchs nahe der Grenze zu Liechtenstein verbotenerweise auf den Bahnwagen eines Güterzugs. Durch die Nähe zur Oberleitung kam es zu einem sogenannten Lichtbogen: Der Bub wurde von einem Stromschlag mit 15.000 Volt getroffen und zu Boden geschleudert.

Der Schüler wurde vor Ort erstversorgt und dann in kritischem Zustand von der Rega ins Krankenhaus geflogen. Am Sonntagnachmittag schwebte der Teenager immer noch in Lebensgefahr, wie die Kantonspolizei St. Gallen gegenüber dem Schweizer Portal "20 Minuten" bestätigte.

Zu zweit unterwegs

"Die Jugendlichen waren zu zweit unterwegs", so Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kapo St. Gallen. Der Verunglückte, der aus dem Fürstentum Lichtenstein stammt, kletterte über eine Außenleiter auf den Güterzug. Laut unbestätigten Informationen von 20 Minuten handelte es sich um einen Güterwagen von Red Bull, der mit dem Logo des Getränkeherstellers versehen war. "Anscheinend wollte der 14-Jährige Red Bull aus dem Wagen klauen", so ein Mann, der am Bahnhof Buchs arbeitet.

Dazu kam es nicht: Kaum auf dem Wagen, wurde der 14-Jährige vom Stromschlag getroffen. Der Einstieg wäre ihm sowieso nicht gelungen. "Solche Züge sind speziell verriegelt, er hätte keine Chance gehabt, in den Wagen hineinzukommen", so der Arbeiter weiter.

Bahnhof lahmgelegt

Durch den Kurzschluss, den der Unfall verursachte, war der Bahnhof für etwa eine Stunde lahmgelegt. Bis die Systeme wieder neu gestartet werden konnten, standen auch die Personenzüge der SBB still.

Laut dem Arbeiter ist der Waggon bei der Leiter mit einem großen gelben Warnschild versehen, das auf die tödliche Gefahr hinweist. "Der Junge musste es beim Aufstieg gesehen haben", so der Mann. Allgemein gebe es überall Beschriftungen und Absperrungen soweit möglich.

Der Mann findet, die Jugendlichen würden zu wenig aufgeklärt in der Schule: "Über Sex erfahren sie alles, von den Gefahren am Bahnhof haben sie keine Ahnung." Und er spricht nicht nur von den Stromleitungen: "Sie gehen über die Geleise und machen Blödsinn auf dem Bahnsteig." Dabei sei die Situation in Buchs vergleichsweise harmlos: "In Mels oder Unterterzen, wo es keinen Bahnschalter mehr gibt, ist es viel schlimmer." (lad)