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Telekom soll Grasser-Umfragen bezahlt haben

Heute Redaktion
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Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Format soll die Telekom Umfragen für Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser bezahlt haben. Das Unternehmen soll die Erhebungen während Grassers Amtszeit in den Jahren 2005 und 2006 finanziert haben.

Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Format soll die Telekom Umfragen für Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser bezahlt haben. Das Unternehmen soll die Erhebungen während Grassers Amtszeit in den Jahren 2005 und 2006 finanziert haben.

Die letzte Umfrage wurde dem Bericht zufolge gegen Ende der schwarz-orangen Regierung unter Wolfgang Schüssel und kurz vor der Angelobung der rot-schwarzen Regierung unter Alfred Gusenbauer durchgeführt.

Polizeibericht soll Kosten genau aufschlüsseln

Die Einleitung des Strafverfahrens wird den Angaben zufolge so begründet: "Weil der Verdacht besteht, dass die Telekom Austria AG über dessen Ersuchen in den Jahren 2005 und 2006, zuletzt mit Rechnung vom 30.11.2006, bezahlt am 28.12.2006, Meinungsumfragen der market-Marktforschungs GmbH & Co KG zu seiner Person über die Valora AG bezahlte."

In einem Polizeibericht, der Format nach Eigenangaben vorliegt, werden einige Punkte der Market-Umfragen für den Finanzminister samt Kostenpunkt aufgelistet:

- "Das Privatleben von Karl-Heinz Grasser" (Rechnungsdatum: 31. Mai 2005; Preis: 5.880 Euro)

- "Der Mehrwert von Karl-Heinz Grasser" (21. Februar 2006; 5.520 Euro)

- "Die Kandidatur von Karl-Heinz Grasser" (16. Mai 2006; 6.240 Euro)

- "Karl-Heinz Grasser als Finanzminister einer großen Koalition" (30. November 2006; 5.040 Euro).

Und auch in einem anderen Punkt gibt es Bewegung im Korruptionsskandal. "Die Staatsanwaltschaft Wien fordert die Auslieferung des ÖVP-Bundesrates und Alcatel-Generaldirektors Harald Himmer. Alcatel hat unter Himmer 719.970 Euro an Mensdorff-Pouilly überwiesen. "Kronzeuge Gernot Schieszler belastet Himmer schwer", so der Grüne-U-Ausschuss-Fraktionsführer Peter Pilz. Sowohl Himmer als auch Mensdorff-Pouilly haben stets alle Vorwürfe zurückgewiesen, für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Neue Erkenntnisse zu Behördenfunk "Tetron"

Pilz nimmt Bezug auf mögliche Schmiergeldzahlungen rund um die Vergabe des Behördenfunkes "Tetron". "Es gibt Hinweise, dass in diesem Zusammenhang Parteienfinanzierung der ÖVP stattgefunden hat." Pilz verlangt von der Industriellenvereinigung (IV) Offenlegung, wie viel in den letzten zehn Jahren von Alcatel und Telekom gezahlt wurde. "Ebenso soll die ÖVP offenlegen, wie viel sie im selben Zeitraum von der IV erhalten hat", fordert Pilz.

Alcatel-Sprecherin Anna Weinzinger meinte in einer ersten Stellungnahme, das Unternehmen sei von den Behörden noch nicht kontaktiert worden. Sollte es dazu kommen, arbeite man natürlich kooperativ mit den Ermittlern zusammen.