Wirtschaft

Telekom-Umsatz steigt, aber der Gewinn sinkt

Roaming-Kosten und die Umstellung auf die A1-Marke verhageln der Telekom das Jahresergebnis. Aber das Festnetz boomt.

Heute Redaktion
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Telekom Austria-Chef Alejandro Plater.
Telekom Austria-Chef Alejandro Plater.
Bild: Helmut Graf

Das Ergebnis der börsennotierten Telekom Austria 2017 litt, weil die Tochterfirmen auf die Marke A1 umgestellt werden und die alten Marken daher schrittweise abgeschrieben werden müssen. Diese Markenwert-Abschreibungen summierten sich auf 123,2 Mio. Euro. Insgesamt geht es um Markenwerte von 350 Mio. Euro. Die Abschreibungen werden auch noch nächstes Jahr laufen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Telekom Austria steht mehrheitlich im Besitz der mexikanischen America Movil von Milliardär Carlos Slim.

Festnetz bringt Geld

Den gestiegenen Umsatz verdankt das Unternehmen höheren Erlösen aus Festnetzdienstleistungen und aus dem Verkauf von Endgeräten. Im Festnetz kamen der Telekom Austria die Einführung des exklusiven Sport-TV-Pakets, die höhere Nachfrage nach Festnetzlösungen für Unternehmen und der Anstieg der Satelliten-TV-Kunden zugute. In Österreich schlug auch die Preiserhöhung vom August 2017 zu Buch.

Roaming kostet Geld

Im Mobilfunkgeschäft konnten die höheren Erlöse aus Fremdkunden-Roaming den Umsatzrückgang im Geschäftskundensegment sowie die niedrigeren Kunden-Roamingumsätze nicht ganz wettmachen. In Summe brachte das Aus für Endkunden-Roaming 2017 ein Minus von rund 20 Mio. Euro, weitere negative Effekte sind auch heuer zu erwarten.

Alejandro Plater, CEO der A1 Telekom Austria und Statthalter von Carlos Slim, gab sich zufrieden: „Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Fast jede Finanzkennzahl zeigt eine positive Entwicklung".

Die nackten Zahlen:

+ Der Umsatz der Telekom-Gruppe stieg 2017 im Vergleich zu 2016 von 4,21 auf 4,38 Mrd. Euro.

+ Das Betriebsergebnis (EBIT) ging von 486,7 auf 443,9 Mio. Euro zurück.

+ Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab es ein Plus von 1,35 auf 1,39 Mrd. Euro.

+ Der Gewinn je Aktie fiel von 58 Cent auf 48 Cent.

+ 2016 wurden knapp 133 Mio. Euro ausgeschüttet, auch für 2017 schlägt der Vorstand wieder 20 Cent Dividende vor.

(GP)