Tennis-Comeback in Palermo: "Ist ein absoluter Skandal"

Endlich fliegt die gelbe Filzkugel wieder über das Netz. Nach rund fünfmonatiger Turnierpause schlagen die Tennis-Stars auf Sizilien auf. Ein Sicherheitskonzept sollte eigentlich Ansteckungen verhindern. Doch daran hält sich niemand. 

So sollten die Tennis-Stars eigentlich in einer "Bubble" leben, das Hotel nicht verlassen. Die Realität sieht aber anders auch, was auch Donna Vekic bekrittelte. "Ich denke, dass in New York bei den US Open eine Bubble sein wird. Hier gibt es überhaupt keine. Ich war in der Stadt beim Abendessen. Wir sind vorsichtig und nicht nahe an anderen Menschen dran. Aber nur in meinem Zimmer bin ich nicht. Das sind 90 Prozent der Spielerinnen nicht", so die Kroatin am Rande ihres Auftakt-Siegs gegen die Niederländerin Arantxa Rus. 

Ihren Abend in Palermos Zentrum hatte Vekic auch gleich auf Instagram gepostet. So sieht die ganze Welt, dass es keine Tennis-Bubble in Sizilien gibt. Das erinnert stark an das Adria-Tour-Debakel rund um Novak Djokovic, der selbst mit dem Coronavirus infiziert war. 

"Ein absoluter Skandal"

Für Tennis-Star Richard Gasquet sind die Zustände beim Comeback des Damen-Tennis untragbar. "Es ist ein absoluter Skandal, was da in Palermo passiert", wetterte der Franzose in der "L´Equipe".

Selbst wenn Spielerinnen ausschließlich im Hotel bleiben würden, wäre das problematisch, wohnen doch auch Touristen im selben Hotel. "Ich weiß nicht, wie die WTA das akzeptieren konnte. Das Hotel müsste den Spielerinnen und deren Teams vorbehalten sein. Ansonsten müssten sie das Turnier direkt absagen. Es ist skandalös, dass sie in Kontakt mit anderen Hotelgästen stehen." 

So verwundert es nicht, dass es bereits den ersten Corona-Fall einer Spielerin gegeben hatte. Um wen es sich handelt, ist nicht bekannt. Immerhin: die Maßnahmen auf der Anlage werden strikt überwacht. Dies hilft aber wenig, wenn die Spielerinnen nicht in einer Hotel-Bubble leben...