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Terror - Das Urteil: Publikum spricht Piloten frei

Heute Redaktion
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Major Lars Koch ist unschuldig. Der Pilot, der ein Flugzeug mit 164 Passagieren an Bord abgeschossen hat, um zu verhindern, dass es von Terroristen in ein mit 70.000 Menschen vollbesetztes Stadion gelenkt wird, wurde am Montag nach dem Justiz-Thriller "Terror - Ihr Urteil" von den TV-Zusehern mit überwältigender Mehrheit freigesprochen.

Major Lars Koch ist unschuldig. Der Pilot, der ein Flugzeug mit 164 Passagieren an Bord abgeschossen hat, um zu verhindern, dass es von Terroristen in ein mit 70.000 Menschen vollbesetztes Stadion gelenkt wird, wurde am Montag nach dem Justiz-Thriller "Terror - Ihr Urteil" von den TV-Zusehern mit überwältigender Mehrheit freigesprochen.

Die große Mehrheit der heimischen Zuseher, die das TV-Experiment am Montagabend auf ORF 2 verfolgt haben, ließen sich von der Argumentation der Verteidigung (Lars Eidinger) überzeugen. Obwohl die Anklage gegen den Kampfpiloten Lars Koch () auf Mord an 164 Menschen lautete, wurde er freigesprochen.

Major Koch hätte in einer ausweglosen Situation übermenschliche Verantwortung übernommen und so 70.000 Menschen vor dem Tod bewahrt, so die Begründung, der sich auch die Zuseher angeschlossen haben.

Die Staatsanwältin (Martina Gedeck) sah das anders. In ihren Augen machte sich der Pilot mit seiner Aktion zum Herren über Leben und Tod. 

Urteil des TV-Publikums eindeutig

Das Urteil des österreichischen TV-Publikums fiel recht eindeutig aus. 86,9 Prozent der abgegebenen Stimmen fielen auf "Unschuldig", nur 13,1 Prozent der Voting-Teilnehmer plädierten auf eine Verurteilung des Angeklagten.

In Deutschland, wo der TV-Film in der ARD lief, wurde mit 86,9 zu 13,1 Prozent haargenau so abgestimmt wie in Österreich.  Eine ähnliche Tendenz zeigt sich auch in der Schweiz. Hier sprachen den Angeklagten allerdings "nur" 84 Prozent der Voting-Teilnehmer frei.

Auch in der Expertenrunde, die nach der Urteilsverkündung darüber diskutierte, war man gespalten, was die Entscheidung betraf. Karl Gruber, Chef der österreichischen Luftwaffe, stand erwartungsgemäß hinter dem Piloten und sah im Freispruch die richtige Entscheidung. Justizminister Wolfgang Brandstetter wollte sich nicht konkret zu einem Urteilsspruch äußern.

Verfassungsrechtler Professor Heinz Mayer hätte den Piloten hingegen eher verurteilt gesehen. Das Strafmaß wäre in diesem Fall allerdings im unteren Spektrum anzusetzen gewesen.