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So bittet Mutter Terror-Sohn, sich zu stellen

Heute Redaktion
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Nach den blutigen Anschlägen in Spanien werden immer neue Details bekannt. Die Terroristen wollten offenbar auch die berühmte Kathedrale Sagrada Familia sprengen.

Noch immer sind nicht alle Mitglieder der zwölfköpfigen Terrorzelle, die für die Anschläge in Spanien verantwortlich ist, gefast. Ein 22-Jähriger befindet sich immer noch auf der Flucht.

Die katalanische Polizei hat am Freitag ein Fahndungsfoto von Younes Abouyaaqoub veröffentlicht. Er soll das letzte flüchtige Mitglied der Terrorzelle sein und steuerte möglicherweise den Lieferwagen auf der Promenade La Rambla in die Menschenmenge. Das geht aus einer Meldung der spanischen Nachrichtenagentur "EFE" hervor.

Mutter bittet Terror-Sohn aufzugeben

Abouyaaqoubs Mutter richtete unterdessen über den katalanischen Rundfunk und via TV und Internet einen Appell an ihren Sohn:

Der 22-jährige Hauptverdächtige solle sich der Polizei stellen. Es wird vermutet, dass der gebürtige Marokkaner nach Frankreich geflohen ist.

War Imam der Kopf der Terrorzelle?

Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich nun auch auf den früheren Imam der Ortschaft Ripoll, in welcher einige Mitglieder der Terrorzelle gelebt haben. Abdelbaki Es Satti hatte bis Juni in der dortigen Moschee gepredigt. Eine Cousine von Younes Abouyaaqoub beschuldigt ihn, für die Radikalisierung der jungen Männer verantwortlich zu sein. Nicht auszuschließen sei, dass er das Mastermind hinter den Anschlägen. Allerdings ist sein Verbleib derzeit noch ungeklärt. Möglich ist, dass Es Satti einer der drei Toten ist, welche in den Trümmern des Terror-Unterschlupfes in Alcanar gefunden wurden.

Spanische Regierung hält Gedenkgottesdienst

In der berühmten Basilika La Sagrada Familia in Barcelona wird heute, Sonntag, ein Gedenkgottesdienst stattfinden. Auf der Gästeliste stehen ranghöhste Regierungsmitglieder Spaniens.

Neben der königlichen Familie werden Premierminister Mariano Rajoy, dessen Vize Soraya Sáenz de Santamaría, der katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont i Casamajó, Barcelonas Bürgermeister Ada Colau, sowie der Bürgermeister von Cambrils, Camí Mendoza, erwartet.

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Die berühmte Basilika La Sagrada Familia ist seit 1882 im Bau. (Foto: WikimediaCommons/CC BY-SA 3.0/Bernard Gagnon)

La Sagrada Familia war Ziel eines Anschlags

Dabei hätte die Basilika möglicherweise selbst zum Ziel eines weiteren Anschlages werden sollen. Wie spanische Medien berichten, hätte die Terrorzelle eigentlich Sprengstoffanschläge geplant gehabt. Sie sollen vorgehabt haben, drei Minivans voller explosiver Fracht sowohl auf La Rambla, als auch vor der La Sagrada Familia hochzujagen. Über das dritte Ziel herrscht noch Unklarheit, aber es wird ein Ort am Hafen von Barcelona vermutet.

Terror-Unterschlupf ist nun "Sehenswürdigkeit"

Die Explosion in ihrem Unterschlupf in der Gemeinde Alcanar in der Nacht auf Donnerstag, dürfte allerdings den Terroristen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. In zerstörten Haus wurden durch die Polizei Sprengstoffspuren entdeckt.

Absurd: Die Ruinen des Terror-Unterschlupfes werden seit den blutigen Anschlägen von schaulustigen Touristen belagert, wie "El Pais" am Sonntag berichtet. (rcp)