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Terrorgruppe IS bindet Hundewelpen Sprengstoff um

Heute Redaktion
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Die irakische Armee drängt den "Islamischen Staat" in Mossul immer weiter zurück. Die Terrormiliz setzt sogar auf Tiere für ihre Attentate.

Die irakische Armee drängt den "Islamischen Staat" in Mossul immer weiter zurück. Die Terrormiliz setzt sogar auf Tiere für ihre Attentate.

Für den aussichtslosen Kampf um ihr Überleben in Mossul spannt die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) jetzt auch Streuner als Sprengstoffträger ein. Ein Video zeigt drei irakische Milizen, wie sie sich um einen Welpen kümmern, dem die Extremisten eine tierische Selbstmordweste umgebunden hatten: Der Hund trägt drei mit Sprengstoff gefüllte und mit Drähten verbundene Kunststoffflaschen auf dem Rücken. Den drei Männern gelang es offenbar, den Sprengsatz zu entschärfen.

"Tiere zu misshandeln, das ist das Neuste von Daesh (Akronym für IS)", sagt einer. Ein anderer wundert sich: "Was für eine Sünde der Hund wohl begangen hat?" "Iraqinews" konnte die Authentizität des Videos nicht verifizieren. Dass die Kämpfer der Terrormiliz neben Selbstmordattentätern und bewaffneten Drohnen auch auf Tiere für ihre Zwecke missbrauchen, deuten Beobachter als Zeichen der Verzweiflung, zumal die irakischen Sicherheitskräfte den IS in Mossul immer weiter zurückdrängen.

Kontrolle beider Brückenenden

Einheiten der Polizei brachten am Montag nach eigenen Angaben auch den westlichen Zugang zu einer der wichtigsten Brücken über den Tigris unter ihre Kontrolle. Den Ostteil der nordirakischen Großstadt hatte die irakische Armee bereits vor rund einem Monat erobert. Die Truppen hätten nun das Viertel Al-Dshusk erobert und kontrollierten auch den westlichen Zugang zu der teilweise zerstörten Brücke im Süden von Mossul, sagte Militärsprecher Jahja Rasul der Nachrichtenagentur "AFP".

Dies bedeute, dass die irakische Armee die Brücke auf beiden Seiten kontrolliere. Die sogenannte vierte Brücke von Mossul ist die südlichste der fünf Brücken in der irakischen Stadt. Sämtliche Brücken sind durch die Kämpfe mit der Terrormiliz IS beschädigt und können nicht genutzt werden.

"Der Feind ist gebrochen"

Ingenieureinheiten sollen nun eine Pontonbrücke bauen, um die Soldaten an der Front auf der westlichen Seite mit den bereits eroberten Stadtteilen im Osten zu verbinden. Nach Angaben Rasuls haben Eliteeinheiten des Innenministeriums zwei Viertel am westlichen Ufer vollständig erobert. Ein weiteres Viertel hätten die Anti-Terror-Einheiten unter Kontrolle gebracht.

Die Straßenkämpfe seien "sehr intensiv", sagte Rasul. "Aber unsere Truppen sind tief im Westen, der Feind ist gebrochen." Die Offensive der irakischen Sicherheitskräfte läuft seit Mitte Oktober. Mossul ist die letzte Hochburg des IS im Irak. Sollten die sunnitischen Extremisten die Großstadt verlieren, wären sie im Irak militärisch weitestgehend besiegt.