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Terrorverdacht nach Messerangriff auf Frauen in Lugano

Eine 28-jährige Schweizerin hat in Lugano zwei Frauen angegriffen und eine davon mit einem Messer verletzt. Die Polizei ermittelt.

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Die Schweizer Polizei ist nach einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Lugano in Alarmbereitschaft
Die Schweizer Polizei ist nach einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum in Lugano in Alarmbereitschaft
Pablo Gianinazzi / picturedesk.com

Im Zentrum von Lugano musste die Polizei am Dienstagnachmittag wegen einer Messerstecherei ausrücken. Eine 28-jährige Schweizerin hat zwei Frauen im fünften Stock des Manor-Warenhauses auf der Piazza Dante angegriffen. Wie die Tessiner Polizei in einer Mitteilung schreibt, wurde dabei eine der Frauen am Hals gepackt und die zweite mit einem Messer am Hals verletzt. Das erste Opfer wurde leicht, das zweite schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt. Die Piazza Dante wurde komplett abgeriegelt.

"Schreie und Blut" 

Wie lokale Medien schreiben entwendete die Angreiferin das Messer aus der Haushaltsabteilung. "Ich hörte einen Schrei aus dem fünften Stock und ging hinunter, um zu sehen, was los war", sagt ein Angestellter gegenüber dem "Corriere del Ticino". "Da war diese Frau, die mit einem Messer in der Hand schrie, und eine Frau am Boden, die blutete. Also bin ich hochgegangen, um Polizei, Krankenwagen und Sicherheitspersonal zu rufen."

Die mutmaßliche Täterin wurde von anwesenden Kunden festgehalten und später von der Polizei verhaftet. Die Polizei schließt terroristische Motive nicht aus und arbeitet mit dem Bundesamt für Polizei zusammen.

Nach Informationen von 20min hatte die Frau während des Angriffs "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen. Diese Angaben müssen jedoch untersucht werden, wie der Präsident des Staatsrates Norman Gobbi und der Kommandant der Kantonspolizei, Matteo Cocchi an einer Pressekonferenz mitteilten. Die Direktorin des Bundesamtes für Polizei (Fedpol) Nicoletta della Valle vermutet hinter der Messerstecherei von Lugano einen terroristischen Hintergrund. Das Fedpol hat auf Twitter bekanntgegeben, dass die Bundesanwaltschaft ein Strafverfahren eröffnet.