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Terry Gilliams Don Quixote Film nach 17 Jahren fertig!

Die Dreharbeiten zu "The Man Who Killed Don Quixote" sind endlich abgeschlossen. Der Veröffentlichung steht aber noch eine Klage im Weg.

Heute Redaktion
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Terry Gilliam bei den Evening Standard British Film Awards in London am 7. Februar 2016
Terry Gilliam bei den Evening Standard British Film Awards in London am 7. Februar 2016
Bild: Reuters/Neil Hall

Nicht jeder Film ist dazu bestimmt, es auf die große Leinwand zu schaffen. Unfälle, Katastrophen und menschliches Versagen können sich selbst für das ambitionierteste Projekt als fatale Stolpersteine erweisen. Auch auf Terry Gilliams "The Man Who Killed Don Quixote" schien lange Zeit ein Fluch zu lasten. 1998 begann der ehemalige Monty-Python-Karikaturist mit der Vorproduktion des Dramas, das lose auf Miguel De Cervantes' Klassiker "Don Quixote" basiert; zwei Jahre später startete der Dreh und stieß auf unüberwindbare Hindernisse.

"The Man Who Killed Don Quixote" handelt von einem alten Mann, der sich für Cervantes' berühmten Helden und einen Werbefachmann für seinen Mitstreiter Sancho Pansa hält. Ursprünglich hätten Jean Rochefort und Johnny Depp die Hauptrollen verkörpern sollen, Rochefort musste jedoch aufgrund einer Krankheit das Handtuch werfen. Eine Überschwemmung zerstörte darüber hinaus große Teile des Sets und sorgte für einen finanziellen Engpass. Die Geschichte der gescheiterten Produktion wurde in der Doku "Lost in La Mancha" (2002) festgehalten.

Klage

Mit frischem Cast (Adam Driver, Jonathan Pryce, Stellan Skarsgard und Olga Kurylenko) beendete Terry Gilliam nun endlich den Dreh. Wie "The Hollywood Reporter" berichtet, hat der vermeintliche Fluch vorerst aber noch kein Ende.

Paulo Branco, CEO der französischen Produktionsfirma Alfama, behauptet, Rechte an dem Film zu besitzen. Gilliam habe das Projekt "illegal" hinter seinem Rücken umgesetzt. Die Produzenten von "The Man Who Killed Don Quixote" (unter anderem Tornasol Films, Kinology und die Recorded Picture Company) reichten daher Klage ein. "Senor Branco rennt gegen Windmühlen an", verlautbarten sie in einem Statement. "Er hat in keinster Weise Rechte an Don Quixote."

Träumer und Fantasten

Terry Gilliam kann indes kaum glauben, dass der Streifen endlich im Kasten ist. "Don Quixote ist ein Träumer, ein Idealist und ein Romantiker, der die Grenzen der Ralität nicht anerkennt und trotz zahlreicher Rückschläge immer weiter marschiert, so wie wir das gemacht haben", so der Regisseur. "Wir haben so lange daran gearbeitet, dass der Gedanke, den Dreh dieses heimlichen Films tatsächlich abzuschließen, ziemlich surreal ist."

"Jede vernünftige Person hätte vor Jahren aufgegeben, aber manchmal gewinnen sture Träumer am Ende, also Dank an all die schlecht bezahlten Fantasten und all jene, die an uns geglaubt haben und daran beteiligt waren, diesen lange gehegten Traum Wirklichkeit werden zu lassen."

(lfd)

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