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Tesla-Fahrer verschläft 30 km auf der Autobahn

Heute Redaktion
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Dutzende Kilometer rauschte ein Tesla über die Autobahn. Sein Fahrer bekam davon nichts mit, er schlief bombenfest. Eigentlich sollte das Sicherheitssystem genau so etwas verhindern.

Ist es Unwissenheit, oder reine Faulheit? Warum manche Menschen ihr Leben so bereitwillig unausgereifter Technologie – und das sind Selbstfahr-Systeme bei Autos aktuelle noch – überlassen, darüber kann man nur spekulieren.

Eine solche Situation mussten vor wenigen Tagen zahlreiche Autofahrer mitten in der Rush Hour auf einer Autobahn in Süd-Kalifornien erleben. Ein weißer Tesla rauschte am Geschwindigkeits-Limit über den Asphalt, während sein Fahrer offenbar ein Nickerchen hielt.

"Ich habe bemerkt, dass er völlig weggetreten war", erzählt Augenzeuge Shawn Miladinovich gegenüber NBC4: "Seine Augen waren zu, die Hände nicht einmal in der Nähe des Lenkrads."

Selbst Minuten später, als der Wagen von selbst auf eine Ausfahrt steuerte, regte sich der "Fahrer" nicht. Dafür konnte Miladinovich etwas am Steuer ausmachen, das wie eine angebundene Krawatte aussah. Möglicherweise hatte der Mann so das Warnsystem außer Kraft gesetzt, das den Lenker sonst dazu zwingt, selbst bei Fahrten mit Autopilot beide Hände am Lenkrad zu haben.

Schlafend hinterm Steuer – kein Einzelfall

Müde Augerl am Steuer hatte aber nicht nur dieser Tesla-Passagier. Erst im Jänner war bei Las Vegas ein Mann erwischt worden, der sich vom Autopiloten schlafend an sein Ziel kutschieren ließ. Und Ende des Vorjahres musste die Polizei von Los Angeles ein Model 3 aus dem selben Grund anhalten.

Der Hersteller der Hightech-Schlitten wird hingegen nicht müde zu betonen, dass seine Fahrer-Assistenz-Systeme – ein solches ist der vermeintliche Autopilot nämlich – nicht vor jeder Art von Unfällen schützt. "Wir machen Autofahrer fortlaufend darauf aufmerksam, dass sie auch bei Benutzung des Autopiloten dafür verantwortlich sind, ihre Hände am Steuer zu belassen und den Wagen zu jeder Zeit unter Kontrolle zu haben", hieß es in einer Aussendung. (rcp)