Wirtschaft

Günstigster Tesla aus Online-Shop gestrichen

Tesla bietet die Basisversion seines "Model 3" nicht mehr online an. Und der "Gigafactory 1" von Elon Musk geht das Geld aus.

Heute Redaktion
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Tesla nimmt die Basisversion seines Hoffnungsträgers Model 3 nach kurzer Zeit wieder aus dem Online-Angebot. Kurios: Bisher wurde noch kein einziges Auto ausgeliefert.

Es ist die nächste Kehrtwende von Tesla-Chef Elon Musk: Erst vor wenigen Wochen hatte er erklärt, Elektroautos seines Unternehmens sollten grundsätzlich nur noch online bestellbar sein. Zugleich hatte er damals auch die Schließung vieler Tesla-Händler angekündigt. Jetzt sollen Interessenten das Model 3 bei den Tesla-Stores oder per Telefon ordern, erklärte die Firma in einem Blogbeitrag am Freitag.

Gigafactory 1 geht Geld aus

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Auch Teslas „Gigafactory 1" blühen ungewisse Zeiten: Panasonic, der exklusive Batterielieferant für Tesla, erwägt laut der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei", den Ausbau der größten Batterie-Fabrik der Welt zu stoppen. Tesla und Panasonic hatten 4,5 Milliarden US-Dollar in das Werkinvestiert.

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Grund für den Rückzug seien sinkenden Margen in der Batteriebranche, sowie Teslas finanzielle Probleme. Auch sei die künftige Nachfrage nach Elektroautos ungewiss, berichtet „Nikkei". An der japanischen Börse herrschte nach dieser Ankündigung Aufregung: die Aktien von Tesla rutschten knapp fünf Prozent ins Minus.

"Model 3" wird teurer

Die Nachricht von den Auftrags-Beschränkungen beim „Model 3" wirkten sich ebenfalls nicht gut für den Börsenkurs aus. Zwar integriert Tesla beim „Model 3" das Fahrassistenz-System Autopilot standardmäßig, doch das erhöht wiederum den Einstiegspreis zusätzlich.

Der günstigste Tesla, den man in den USA per Online-Konfigurator kaufen kann, ist somit das Model 3 in der Version Standard Plus für 39.500 Dollar. Dazu kommen Steuern, lokale Elektroauto-Vergünstigungen werden abgezogen. Bisher hatte die Variante 37.500 Dollar gekostet, und beim Buchen der Autopilot-Funktion wären noch einmal 3.000 Dollar fällig geworden.

Kosten werden "optimiert"

Tesla erklärt die Umstellung mit der Notwendigkeit, die "Kosten zu optimieren und das Geschäft zu verschlanken". Deshalb werde auch die Standard-Version baugleich mit dem Standard-Plus-Modell sein – nur dass bei ihr die Reichweite per Software eingeschränkt sei. Käufer könnten deshalb nachträglich auch die Software-Sperre entfernen lassen.

Tesla hatte ursprünglich das Model 3 als Elektroauto zum Preis ab 35.000 Dollar angekündigt. Zunächst wurden aber besser ausgerüstete teurere Versionen verkauft, um die hohen Kosten des langwierigen Produktionsanlaufs schneller einzuspielen. In Österreich kann man die günstigste Version des Model 3 für 44.500 Euro bestellen.

(red)