Österreich

Test zeigt: Lenker pfeifen auf das Aus für Tempo 140

Heute Redaktion
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Seit 1. März ist die Teststrecke für Tempo 140 zwischen dem Knoten Haid und Sattledt Geschichte. Eine Testfahrt zeigte: Viele fahren trotzdem weiterhin schneller.

Schluss, aus, vorbei! Seit Anfang des Monats sind die Teststrecken für Tempo 140 in Österreich Geschichte.

Wir wollten wissen: Halten sich die Lenker daran, oder fährt ohnehin fast jeder weiterhin schneller als 130 km/h?

"Heute"-Fotograf Mike Wolf wagte am Sonntag – da sind nicht so viele Lkw unterwegs – den Test.

Um kurz nach 9 Uhr startete er in Linz los, fuhr Richtung Süden, mit dem Tempomat auf 130 km/h eingestellt.

"Wurden ständig überholt"

"Auf den ersten Kilometern hielten sich überraschend viele Lenker ans Tempolimit", so Wolf.

Das währte aber nicht lange: "Nach einiger Zeit wurden wir ständig überholt".

Wolf hat den Test für "Heute" auch im Februar 2018 schon einmal gemacht. Sein Fazit: "Es ist ziemlich egal, was da für ein Limit auf den Schildern steht. Die Lenker fahren immer gleich schnell".

Seit August 2018 war das höhere Tempolimit ja auf zwei verschiedenen Strecken in Österreich erlaubt, und zwar auf 88 Kilometern in Niederösterreich auf der A1 zwischen Melk und Oed und auf 32 Kilometern in OÖ zwischen dem Knoten Haid und Sattledt.

Zwischen 5 und 22 Uhr durften Autofahrer 140 km/h fahren. Zeitersparnis betrug auf der Teststrecke in OÖ bei 140 km/h im Vergleich zu Tempo 130 übrigens lediglich rund 15 Sekunden.

"Die nunmehrige gesetzliche Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h ist nur bei optimalen Fahrbedingungen erlaubt", betont die Asfinag übrigens auf ihrer Website.

"Laut Straßenverkehrsordnung gilt die „Pflicht zur Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die Straßen-, Verkehrs- und Sichtverhältnisse" (§ 20 StVO). Das bedeutet, dass etwa bei Regen oder Schneefall, bei Nebel oder auch dichtem Verkehr das Tempo anzupassen ist."

"War Schritt in falsche Richtung"

„Tempo 140 war ein Schritt in die falsche Richtung, weil jede zusätzliche Tonne CO² eine Tonne zu viel ist", sagt Bundesministerin Leonore Gewessler.

„Höhere Geschwindigkeit führt zu höherer Umweltbelastung. Schon das Einhalten der bestehenden Geschwindigkeitsregeln steigert die Luftqualität und senkt die Lärmbelästigung für die Menschen in der unmittelbaren Umgebung", so die Ministerin.

So würden Studien des Umweltbundesamtes zeigen, dass der Ausstoß von Stickoxiden bei der Rückkehr zur normalen Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h durchschnittlich um rund 14 Prozent sinkt. CO² reduziert sich zudem um 9,4 Prozent.