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Testflug zur ISS wegen Pannenserie verschoben

Ein Starliner-Testflug zur Raumstation ISS musste abgeblasen werden, da 13 Ventile nicht öffneten. Die Kapsel muss nun zurück in die Fabrik.

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    Die Starliner-Kapsel hätte Anfang August 2021 erneut zu einem Testflug starten sollen.
    Die Starliner-Kapsel hätte Anfang August 2021 erneut zu einem Testflug starten sollen.
    AFP

    Nach dem Betanken öffneten gleich 13 Ventile nicht: Damit wird das Vorhaben des US-Luftfahrtkonzerns Boeing, mit seiner Starliner-Kapsel zu einem Dienstleister für die internationale Raumstation ISS zu werden, um weitere Monate zurückgeworfen. Nach der Absage eines unbemannten Testflugs mit der Kapsel Anfang August müsse sie von ihrer Trägerrakete getrennt und zur eingehenderen Untersuchung in ein Werk im Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida geschickt werden, teilte Boeing mit. Dies verzögere den Testflug um mehrere Monate.

    Eigentlich hatte das Raumschiff bereits am 3. August 2021 mit einer Rakete vom Typ Atlas V vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral starten sollen. Die Mission wurde wegen Probleme des Antriebssystems jedoch zunächst erst um einen Tag verschoben und schließlich auf unbestimmte Zeit vertagt. Boeings Vize-Chef John Vollmer erklärte, es sei "zu früh zu sagen", ob der Testflug noch dieses Jahr stattfinden könne. Er könne erst absolviert werden, wenn "es sicher ist, das zu tun".

    Rennen mit SpaceX

    Mit dem Testflug wollte Boeing eigentlich sein Raumfahrtprogramm nach mehreren Rückschlägen wieder auf Kurs bringen. Ein erster, unbemannter Testflug der Starliner-Kapsel war vor zwei Jahren wegen Software-Problemen gescheitert. Das Raumschiff konnte die ISS damals nicht ansteuern und kehrte vorzeitig zur Erde zurück.

    Die US-Raumfahrtbehörde NASA hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor zehn Jahren eingestellt und war in der Folge auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama das Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren für bemannte Missionen. In dem Wettstreit hat SpaceX bisher aber klar die Nase vorn: Anders als Boeing hat das Unternehmen schon Astronauten zur ISS gebracht.