Wirtschaft

Teuer-Schock – unser Einkommen wird immer weniger wert

WIFO-Ökonom Josef Baumgartner hat eine schlechte Nachricht für die Österreicher. Dieses Jahr wird mit einem heftigen Reallohnverlust gerechnet.

Tobias Kurakin
Die Teuerungswelle betrifft auch die Gehälter.
Die Teuerungswelle betrifft auch die Gehälter.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Die Inflationsrate klettert immer weiter nach oben. Laut Statistik Austria beträgt die Geldentwertung im Vergleich zum Vorjahr bereits 9,2 Prozent. WIFO-Experte Josef Baumgartner hat zudem weitere schlechte Nachrichten für die Österreicherinnen und Österreicher.

Beinah nichts wird billiger

Im Vergleich zum letzten Monat sei fast nichts billiger geworden, lediglich bei den Treibstoffpreisen an den Zapfsäulen bemerke man mittlerweile eine Stabilisierung auf extrem hohem Niveau. Ansonsten haben die Preise statt abgenommen, noch einmal angezogen.

Wie sich die Lage nun weiterentwickelt, traut sich Baumgartner nicht genau einzuschätzen. Man hätte bereits in der vergangenen Prognose mit einem moderateren Anstieg der Inflation gerechnet. Jetzt hofft das WIFO, dass zumindest im Herbst die Inflation nicht weiter nach oben schnellt. Im Jahresschnitt würde man eine Teuerungsrate von rund acht Prozent erwarten.

In anderen Ländern, wie beispielsweise in Deutschland, ist die Inflation zuletzt bereits wieder gesunken. "In Deutschland hat der Tankrabatt sowie das 9-Euro-Ticket die Inflation gedämpft", meint Baumgartner. Wenn auch in Österreich die Inflation sinken soll, müsste also ein staatlicher Eingriff her. Dabei müsste man laut dem Experten jedoch auch den richtigen Zeitpunkt erwischen.

Während die Bevölkerung von der Krise stark betroffen ist, gebe es laut Baumgartner jedoch auch einige Unternehmen, die finanziell profitieren. Insbesondere die Energie-Konzerne würden nun ihre Produkte teurer als notwendig an die Kundinnen und Kunden weitergeben, "Heute" hat bereits berichtet.

Das Problem würde aber derzeit nicht nur in Österreich vorherrschen. "Mit allen Lieferkettenproblemen sehen wir derzeit eine sehr angespannte Angebotssituation", so Baumgartner. Da Angebot und Nachfrage mittlerweile nicht mehr im Einklang sind, aber für alle Unternehmen die gleichen Herausforderungen gelten, sind die Preise zuletzt in ganz Europa rasant angestiegen.

Deutliche Reallohnverluste kommen

Baumgartner spricht zudem davon, dass die Österreicherinnen und Österreicher in diesem Jahr einen deutliche Reallohnverlust hinnehmen müssen. Aufgrund der Teuerungswelle dürfte den Bürgerinnen und Bürgern bis zu vier Prozent weniger Gehalt am Konto bleiben. Darunter dürfte auch wieder die Wirtschaft leiden, die einen Einbruch des Konsums zu befürchten hat.

Leichte Hoffnungen hat Baumgartner, dass 2023 zumindest im Bereich der Löhne Verbesserungen bringen kann. Die Abschaffung der Kalten Progression und andere Maßnahmen könnten den Reallohnverlust im kommenden Jahr bereits wieder gegen null dämpfen. Jetzt müsse die Politik jedoch den Schwerpunkt darauf legen, um die am stärksten von der Teuerung betroffenen Menschen schnellstmöglich zu unterstützen.

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