Schnell übers Handy Geld überweisen, Kontoauszüge online checken, Fragen im Chat stellen, was für viele Bankkunden bereits Alltag ist, stellt andere vor große Herausforderungen: in nur acht Jahren wurde in Wien schon ein Drittel aller Bankfilialen dauerhaft geschlossen - eine Folge der Digitalisierung. Wer da nicht mitzieht, hat zunehmend ein Problem: steigende Kosten, sinkender Komfort.
So gab es im Jahr 2016 noch 538 Filialen in Wien, vier Jahre später waren es 417 und 2022 noch 357. Tendenz: weiter fallend. Nun schlagen Betroffene Alarm. Der Pensionistenverband und der Verein für Konsumenteninformation verzeichnen eine Häufung von Beschwerden – Orf "Wien Heute" berichtete zuerst.
Anstrengende Wege bis man bei der nächsten Bank ist, langes Warten am Schalter und dann auch noch die wachsenden Kosten für kleine Dienstleistungen im direkten Kundenkontakt, lauten einige der Beschwerden. Und auch: Jeden Handgriff lässt sich die Bank bezahlen.
Auch der Arbeiterkammer ist in ihrem Bankenmonitoring aufgefallen, dass alles, was offline stattfindet, zunehmend mehr Geld kostet. Damit sind die Menschen ohne Online-Banking doppelt gestraft: Es ist mühsam und es ist teuer.
Wie die Arbeiterkammer feststellte, kosten Überweisungen am Schalter oft extra Geld, auch die Kartengebühr für die Bankomatkarte steigt stetig. Traditionelle Kunden, so das Fazit der Arbeiterkammer, wären von diesen Spesen besonders betroffen. Sie zahlen drauf.
Betroffen von den wachsenden Kosten sind vor allem ältere Menschen. Einige von ihnen haben noch nie das Internet benutzt, nicht alle haben oder wollen ein Smartphone. In Deutschland hat sich wegen vergleichbarer Tendenzen bereits eine Lobby gegen die Diskriminierung von Älteren in der Digitalisierung gebildet.