Niederösterreich

Teufel will Förderungen für E-Autos streichen

Die FPÖ Niederösterreich nimmt Elektromobilität ins Visier und fordert, dass kein Steuergeld mehr für die Förderung von E-Autos ausgegeben werde.

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Teufel und ein E-Auto beim Laden
Teufel und ein E-Auto beim Laden
Montage/picturedesk.com, iStock

"E-Autos sind alles andere als umweltfreundlich. In Wahrheit haben sie eine verheerende Ökobilanz", sagt der FPÖ-Landtagsabgeordnete Reinhard Teufel bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Auch die ökonomische Bilanz der Elektromobilität lasse zu wünschen übrig, meint er. Österreich habe angesichts der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise kein Steuergeld zu verschenken.

"Wir brauchen es zur Rettung österreichischer Betriebe und Existenzen. Mit der Elektromobilität fördert man aber nicht die regionale Wirtschaft, sondern China", so Teufel. Um die europäische Autoindustrie nicht zu gefährden, solle man besser vernünftige Klima-Ziele vorgeben. Die Elektromobilität stärke nur die Abhängigkeit von China.

Energie aus Wärmekraftwerken

"Strom für E-Autos kommt zwar sauber aus der Steckdose, muss aber vorher in einem Kraftwerk erzeugt werden. Derzeit überwiegend aus kalorischen Quellen", sagt Teufel. So errichte etwa China alle zwei Wochen ein neues Kohlekraftwerk. Dazu brauche man für die Herstellung der Batterien Kobalt aus dem Kongo und Lithium aus Chile. Beides werde unter menschenunwürdigen Bedingungen, zum Teil von Kindern, abgebaut. "So viel zur 'Umweltfreundlichkeit' der E-Autos", kritisiert der FPÖ-Politiker.

Die Schwachstelle sei die Batterie. Spätestens nach acht Jahren sei sie unbrauchbar. "Ein böses Erwachen für viele Käufer. Die Batterie muss ausgebaut, geschreddert und im Hochofen verbrannt werden, wobei wieder giftige Dämpfe entstehen. Ein Verbrechen gegen die Natur! Daher fordern wir ein Ende aller staatlichen Förderungen der E-Mobilität“, so Teufel. Die Zukunft werde neuen Verbrennungsmotoren samt synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Energieträgern gehören, meint er. 

Retourkutsche der ÖVP

Verantwortlich für die Entwicklung und die Förderungen seien laut der FPÖ die anderen Parteien, also ÖVP, Grüne, NEOS und SPÖ. Seitens der Volkspartei Niederösterreich kam am Donnerstag bereits kurz nach der Pressekonferenz der Freiheitlichen eine Retourkutsche. In einer Aussendung zitieren die Türkisen kommentarlos den FPÖ-Chef Norbert Hofer in seiner Funktion als Verkehrsminister im Jahr 2018

"Die Quote von E-Fahrzeugen bei den Neuzulassungen liegt in Österreich bei aktuell 2,5 Prozent - damit liegen wir vor Deutschland. Diese Vorreiterrolle gilt es auszubauen, denn jedes Nullemissionsfahrzeug ist ein Beitrag zu Klima-, Umwelt- und Gesundheitsschutz. Die Entwicklung auf dem Gebiet der E-Mobilität macht enorme Fortschritte, vor allem in Sachen Batterietechnologie. Reale Reichweiten von 400 Kilometern und mehr sind heute schon Standard, wodurch diese E-Fahrzeuge eine echte Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen darstellen", erklärte Hofer damals.