Gesundheit

Teufelsaustreibung mit Salzwasser: Frau stirbt mit 22

Ein islamischer Wunderheiler soll in Berlin mit einer tödlichen Dosis Kochsalz gegen die Kinderlosigkeit einer jungen Frau vorgegangen sein.

Christine Kaltenecker
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Der Kinderwunsch blieb unerfüllt, deshalb musste die 22-Jährige sterben.
Der Kinderwunsch blieb unerfüllt, deshalb musste die 22-Jährige sterben.
iStock

Aufgrund ihrer Kinderlosigkeit wurde Nesma M. (22) im Jahr 2015 eine Woche lang zu einer besonderen "Kur" gezwungen: Auf Rat eines islamischen Heilers, genannt "Hodscha", wurde der jungen Frau aus Berlin täglich anderthalb Liter einer hoch konzentrierten Salzlösung eingeflößt, um den "Teufel" auszutreiben. Jetzt stehen der Ehemann (34), dessen Eltern sowie der "Hodscha" vor Gericht, ihnen wird gemeinschaftliche, gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vorgeworfen.

64 Gramm Salz in einem halben Liter Wasser

Bereits nach kurzer Zeit war Nesma M. so geschwächt, dass sie von ihrem Mann getragen werden musste und zeigte Erkältungssymptome. Sieben Tage nach Beginn der "Kur" verstarb die 22-Jährige nach der letzten Dosis Salzwasser – angeblich 64 Gramm Salz in einer Portion Wasser. Tatsächlich kann laut Experten bereits eine Dosis von 0,5 - 1 Gramm Salz pro Kilo des Körpergewichts tödlich sein.

Die Familie stammt aus dem Libanon und vor allem Nesma M. hatte große Pläne in Deutschland und wollte nach intensiver Deutschkurse die technische Universität besuchen. Dennoch wollte auch sie gerne Kinder haben und willigte, nachdem bestätigt wurde, dass es keine organischen Gründe für die Kinderlosigkeit gab, dem Ritual ein. Nach der dramatischen Verschlechterung ihres Zustandes wurde aber kein Arzt hinzugezogen und auch Nesmas Verwandte wurden bis zur Beendigung der "Therapie" von Seiten der Schwiegerelten abgeschirmt.

Verhandlung verschoben

Durch die dramatische Corona-Lage und das Aufsehen rund um den Prozess wird das Verfahren möglicherweise bis auf Weiteres ausgesetzt. "Man könne eine Verhandlung mit 30 Personen im Saal nicht verantworten", heißt es von Seiten der Verteidigung. Das Gericht hat noch nicht darüber entschieden und möchte den Prozess in sechs Verhandlungstagen abwickeln.

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