Reisen

"Teurer als Wörthersee!" Urlauber-Wut über Adria-Preise

Die Preise an der Oberen Adria ziehen kräftig an. Billig Essen gehen in Kroatien, das war einmal. Zahlreiche Urlauber ärgern sich über die Teuerung.

Roman Palman
Gäste in einem Straßen-Café am Hafen von Rovinj mit Blick auf die Altstadt. Für die Top-Lage löhnt man in den meisten Lokalen extra.
Gäste in einem Straßen-Café am Hafen von Rovinj mit Blick auf die Altstadt. Für die Top-Lage löhnt man in den meisten Lokalen extra.
Muhs / Caro / picturedesk.com

Die horrende Inflation und die extreme Teuerung in Österreich lassen viele Bürger in Gedanken in die Ferne schweifen. Im Ausland bekommt man nämlich aktuell oftmals sehr viel mehr um das selbe Geld. Nämlich um bis zu 20 Prozent, wie die heurige Auswertung des "Urlaubseuros" durch die UniCredit Bank Austria zeigt. Der günstige Wechselkurs sorge vor allem in Überseedestinationen für Einsparpotenzial.

Doch auch in etwas näheren Gefilden wie in Portugal, Griechenland, Slowenien und Spanien residiert man als Österreicher günstiger. Und: Aufgrund der hohen Inflation bekommt man in der Türkei und in Ungarn zwar weniger als im Vorjahr, "trotzdem bleiben diese beiden Länder zusammen mit Kroatien unter den beliebtesten Urlaubsdestinationen jene, wo der Urlaubseuro am meisten wert ist", so der UniCredit Bank Austria-Chefvolkswirt Stefan Bruckbauer.

Urlauber ärgern sich über Preise

Allerdings nicht überall – und das sorgt nun für Ärger unter Adria-Urlaubern. Gerade in beliebten Küstendestinationen haben die Preise teilweise enorm angezogen: "Ich habe in einem 0815-Strandcafé in Istrien in einer nicht besonders schönen Lage 4,80 Euro für ein großes Bier gezahlt. Das ist ja teurer als am Wörthersee", beklagt ein verärgerter Kärntner gegenüber der "Kleinen Zeitung". Eine weitere geschockte Urlauberin berichtet von Gegrillten Scampi um 27 Euro und Eis, das pro Kugel zwischen 2 und 2,50 Euro, kostet.

In einem Lokal direkt am gutbesuchten Hafen von Rovinj löhnt man für die Top-Lage extra. 12 Euro kostet hier etwa eine Minestrone, 25 Euro ein Risotto mit Shrimps. Das große Bier kommt auf 4,50 Euro.

Man zahlt die Lage mit: Hier ein Auszug aus der Speisekarte eines Lokal am Hafen von Rovinj.
Man zahlt die Lage mit: Hier ein Auszug aus der Speisekarte eines Lokal am Hafen von Rovinj.
Screenshot

Sprunghafte Teuerung

Selbst in Crikvenica in der Kvarner-Bucht, etwa 37 km von Rijeka entfernt, gibt es saftige Preissteigerungen. Ein Fisch, der im Vorjahr noch für 9 Euro auf der Karte gestanden hatte, schlägt nun laut einem Gast mit 16 Euro zu Buche. Teuerungen um "20 bis 30 Prozent" seien vielerorts beobachtbar, berichtet die "Kleine Zeitung".

Es gibt auch Schnäppchen

Generell gilt: je weiter weg von Touristen-Hotspots, umso günstiger wird es im Schnitt. Es gibt aber da wie dort Ausnahmen, auch erfreuliche. "Während in vielen Lokalen am Meer die Hauptspeisen mittlerweile zwischen 15 und 20 Euro kosten, haben wir ein Lokal gefunden, in dem die Gerichte deutlich günstiger waren – und das trotz Meerblick. Die Qualität hat auch gepasst und das Personal war äußerst freundlich", wird eine erfreute Kärntnerin zitiert.

Für Einheimische zu teuer

Während viele Österreicher aber weiter monieren, in Kroatien beinahe so viel wie daheim zahlen zu müssen, ist das für die Einheimischen ein echtes Problem. Das Lohnniveau der Kroaten bleibt nämlich deutlich hinter den Preissteigerungen zurück, Urlaub im eigenen Land wird (zu) teuer. Das treibt auch immer mehr Einheimische in die Diskonter und wieder auf die Obst- und Gemüsemärkte, wo man billiger einkaufen könne.

Auch Italien, Slowenien werden teurer

Die Teuerung betrifft aber nicht nur Kroatien, sondern die gesamte Obere Adria. Einer Grado-Urlauberin "ist aufgefallen, dass vor allem das Essen in den Restaurants sehr teuer ist". Eine Hauptspeise kostete zwischen 15 und 20 Euro und sogar für das einfachste Nudelgericht müsse man mit mindestens 10 Euro rechnen – das schlug der Steirerin doch auf den Magen.

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