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"Heute ist der Tag X" – Rettung hat begonnen

Heute Redaktion
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18 Taucher sind auf dem Weg zu den zwölf in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Jugendlichen und ihrem Trainer. Bis am Abend sollen sie befreit sein.

In Thailand hat der Rettungseinsatz für die in einer Höhle eingeschlossenen Mitglieder eines Fußballteams begonnen. Dies gab der Krisenstab am Sonntag bekannt. Zuvor waren mehrere Sporttaucher und Rettungssanitäter zur Höhle gebracht worden.

"Heute ist der Tag X", sagte der Leiter des Rettungsteams, Narongsak Osottanakorn, am Sonntag vor Journalisten in der Nähe der Höhle. "Ich kann bestätigen, dass wir heute für den Einsatz bereit sind", sagte er weiter. "Das Wetter ist gut. Der Wasserstand ist gut. Die Taucher sind bereit. Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszukommen."

Bei der Operation soll jeder Junge von zwei Tauchern begleitet werden. Die Jungen sollen nach und nach herausgebracht werden. Die Experten erwarten, dass der Einsatz, der um 10.00 Uhr Ortszeit (05.00 MESZ) begann, am Sonntagabend um 21.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) beendet sein wird. 13 ausländische und fünf thailändische Taucher nähmen an dem Versuch teil, die Gruppe aus der Höhle ins Freie zu holen.

Die Behörden in Thailand haben zuvor die Evakuierung des Geländes in der Nähe des Eingangs zur Höhle angeordnet, in der die zwölf Buben einer Fußballmannschaft und ihr Trainer festsitzen. Am Sonntag kamen Sporttaucher und Sanitäter an der Höhle an.

Das Gelände werde für den Rettungseinsatz benötigt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die vor der Höhle versammelten rund 1000 Journalisten müssen das Gebiet damit verlassen.

"Jeder, der nicht in den Einsatz eingebunden ist, muss die Gegend sofort verlassen", hieß es in einer Lautsprecheransage der Polizei. "Von der Lagebewertung her brauchen wir das Gebiet, um den Opfern zu helfen", hieß es weiter. In dem schlammigen Feldlager setzte daraufhin eiliges Packen und Abreisen ein.

Der Chef des Rettungseinsatzes, Narongsak Osottanakorn, hatte zuvor mit Blick auf den Wasserstand, das Wetter und die Gesundheit der Jungen gesagt, die Bedingungen für einen Rettungsversuch seien "jetzt und in den kommenden drei oder vier Tagen perfekt". Es müsse eine klare Entscheidung getroffen werden, "was wir tun können". Am Samstagabend gab es erneut schwere Regenfälle, was die Dringlichkeit der Rettung verdeutlichte.

Zehn Retter bei Autounfall verletzt

Der Weg aus der überschwemmten Tham-Luang-Höhle ist selbst für erfahrene Taucher ein kräftezehrender fünfstündiger Tauchgang. Wie groß das Risiko ist, hatte sich am Freitag gezeigt, als ein Taucher der thailändischen Eliteeinheit Navy Seals beim Aufbau der Sauerstoffleitung starb.

Am Samstag wurden zudem zehn weitere Mitglieder des Rettungsteams verletzt, als sie den Berg nach Eingängen von oben in die Höhle absuchten. Dabei stürzte ihr Auto eine Klippe herab. Ihre Verletzungen sind aber offenbar nicht lebensgefährlich. (red)