Österreich

Thaliastraße: WC-Anlagen bleiben weiter gesperrt!

Seit Anfang 2016 ist das WC in der U6-Station Thaliastraße zu – und soll es auch bleiben. In Neubau regt sich Protest.

Heute Redaktion
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Wer in der Nähe der U6-Station Thaliastraße ein dringendes Bedürfnis hat, hat Pech. Denn: Schon seit Jahresbeginn 2016 ist die WC-Anlage in der Station zu ("Heute" berichtete). Ein Grund: Der Drogenhandel. Im Bezirk herrscht Unmut, denn: Viele erleichtern sich auf der Straße und machen die Umgebung zur "Freilufttoilette", Würstelstandler und andere Anrainer finden das schon lange nicht mehr tragbar.

ÖVP Neubau: "Hygienische Zustände unzumutbar"

Die Bezirks-ÖVP kämpft seit Monaten für die Wieder-Öffnung der WCs. "Die hygienischen Zustände sind unzumutbar", so Christina Schlosser von der ÖVP Neubau.

Zwischendurch gab's einen Hoffnungsschimmer: Die Wiener Linien stellten im Mai ihr neues Konzept vor, ab 2018 kommen Hightech-WCs, die selbstreinigend und Vandalismus-sicher sein sollen.

Thaliastraße und Zieglergasse: WCs bleiben zu!

Umso größer war die Enttäuschung, als der Bezirk Neubau jetzt erfuhr, dass die WC-Anlagen in der U3-Station Zieglergasse und in der U6-Station Thaliastraße kein Hightech-WC bekommen. Im Gegenteil: Die Toiletten bleiben zu!

Vor allem bei der Thaliastraße ist das ein Ärgernis für die Anrainer. "Gerade in dieser Station ist es besonders wichtig, dass es WC-Anlagen gibt, da es viele Würstelbuden gibt. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass diese Toiletten aufgesperrt und saniert werden", sagt Christina Schlosser, Bezirksparteiobfrau der ÖVP Neubau.

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Wiener-Linien-Sprecher Daniel Amann bestätigt: "Wir konzentrieren uns auf einige Standorte, wo wir dann hohe Qualität bieten." Das nächste WC soll künftig bei der Neubaugasse sein. Der Bezirk sei informiert worden.

Widerstand aus Neubau

Doch in Neubau regt sich Widerstand. "Wir sind damit nicht einverstanden", sagt auch die Neubauer Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Isabelle Uhl (Grüne). Vor allem in Bezug auf den Standort Thaliastraße "werden wir nochmals das Gespräch mit den Wiener Linien suchen", kündigt Uhl an.

Wiener Linien: Maximal drei Stationen zwischen zwei WCs

Die Wiener Linien planen, dass maximal drei Stationen zwischen zwei WC-Anlagen liegen. Bei der Entscheidung, welche Anlagen modernisiert und damit künftig bestehen bleiben, seien auch die aktuelle Nutzungsfrequenz und soziale Faktoren – etwa, ob es in einer Station viel Vandalismus gibt – einbezogen worden. 2018 soll der Umbau starten, fünf Millionen Euro werden in die neuen WCs investiert. Hier der WC-Plan der Wiener Linien.