Österreich

"Der Boss" – Adam M. war Linzer Marihuana-Pate

Heute Redaktion
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Adam M. (31) ist Kopf eines weitgestreuten Drogennetzwerkes. Das Landeskriminalamt stellte bei der Festnahme des "Inner-Circle" mehrere Kilo Marihuana und ca. 12.000 Euro Bargeld sicher. Auch die Handys wurden abgenommen.
Adam M. (31) ist Kopf eines weitgestreuten Drogennetzwerkes. Das Landeskriminalamt stellte bei der Festnahme des "Inner-Circle" mehrere Kilo Marihuana und ca. 12.000 Euro Bargeld sicher. Auch die Handys wurden abgenommen.
Bild: Claudia Ruzmarinovic

Sein Netz an Kurieren und Dealern war groß: Mindestens 36 Männer arbeiteten für den 31-jährigen Adam M., machten in Linz 480 kg Marihuana zu Geld.

In der Szene wird er respektvoll "Boss" genannt. Adam M. soll der Kopf eines weitgespannten Drogennetzwerkes sein. 480 Kilo Marihuana hat der 31-jährige Asylwerber aus Afghanistan innerhalb von zwei Jahren mithilfe seiner Mittelsmänner in Linz und Wels verkauft. Dezember 2017 klickten dann die Handschellen.

Wöchentlich bis zu sechs Kilogramm Marihuana soll Adam M. selbst bzw. über beauftragte Kuriere von Tschechien nach Österreich eingeführt haben. Gebunkert hat der seit 2013 in Oberösterreich lebende Asylwerber die Ware im Wert von 4,8 Millionen Euro in seiner Linzer Wohnung. Zwischengeparkt wurde das Marihuana auch in Wien-Favoriten (10. Bezirk), so Reinhold Sommer, Leiter der Suchtgiftgruppe Linz.

Drogen-Hot-Spot: Hessenpark

Verkauft wurde vorwiegend an Linzer Drogen-Brennpunkten dem Hessenpark, Hinsenkampplatz und im Bereich der Kremplstraße.

Ein Grund warum, dort ab dem 1. Juni Schutzzonen eingeführt werden, so Vize-Landespolizeidirektor Erwin Fuchs.

Das Netzt der Haupttäter soll sich allerdings viel weiter ausdehnen, von Vorarlberg bis Wien und von Linz nach Tschechien gehen.

90 Drogenkunden, im Durchschnitt 25 Jahre alt, wurden bislang ausgeforscht.

Mitarbeiter als "Söhne von Eseln" beschimpft

Zum innersten Kreis des Netzwerks gehören zehn Männer, darunter neun Afghanen und ein Türke. Alle sitzen derzeit in Haft. Außerdem ausgeforscht: 26 sogenannte Subverteiler. Auch der 17-jährige Sohn der rumänischen Lebensgefährtin soll Adam M. im Geschäft kräftig unterstützt haben, so Gottfried Mitterlehner, Leiter des Landeskriminalamtes.

Als Ende 2017 über vertrauliche Informanten die ersten Mittelsmänner festgenommen wurden, dürfte sich der 31-Jährige mit Teilen seines Netzes zerstritten haben. Schimpfte seine Mitarbeiter "Söhne von Eseln".





(cru)