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Stephen Moyer: "Ich liebe es Mensch zu sein"

Am 17. 1. startet die Marvel-Serie "The Gifted" auf FOX & SKY. Wir baten Darsteller Stephen Moyer zum Gespräch.

Heute Redaktion
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"The Gifted"- so heißt die neue Science-Fiction-Serie aus dem X-Men-Universum: Als die Teenager-Geschwister Andy (Percy Hynes) und Lauren (Natalie Alyn Lind) ihre Mutanten-Kräfte entdecken, bleibt ihnen keine andere Wahl, als zu fliehen. Gemeinsam mit ihren Eltern Reed (Stephen Moyer) und Kate (Amy Acker) schließen sie sich dem geheimen Untergrundnetzwerk der Mutanten an.

Am 17. Jänner um 21:00 Uhr startet "The Gifted" auf dem Pay-TV-Sender FOX sowie beim Streamingdienst Sky Ticket. Wir haben mit dem Hauptdarsteller Stephen Moyer über die neue Marvel-Serie gesprochen.



"Heute": Was ist der Unterschied zwischen "The Gifted" und anderen Superheldenserien?

Moyer: Die meisten Superheldenserie beschäftigen sich mit dem Thema Selbstjustiz, hier geht's um das Überleben. Es spielt in der realen Welt, in unserer Welt. Ein Mutant zu sein bedeutet, dass man ums Überleben kämpfen muss, weil man anders ist.

Stephen Moyer hat in diversen Filmen und Serien mitgespielt, unter anderem "True Blood" (2008 - 2014) als Vampir Bill Compton, "Quills - Macht der Besessenheit" (2000), "88 Minuten" (2007) und "Jersey Devil" (2012).

"Heute": Hat die Serie einen Bezug zur Realität?

Moyer: Ich war überrascht, wie real die Serie eigentlich ist. Es geht um die Angst vor dem Unbekannten, Immigration und Menschen, die verfolgt werden, weil sie anders sind. Die Kinder mit den Mutanten-Kräften sind hier die Flüchtlinge. Ich denke, es ist wichtig, dass es bei einer Serie einen Bezug zur "echten" Welt gibt.

"Heute": Es ist das erste Mal, dass Sie in einer Science-Fiction-Serie eine Figur ohne Superkräfte spielen. Geht Ihnen das ab?

Moyer: Nein, ich liebe es Mensch zu sein! Was ich an der Serie liebe: Normale Menschen, wie meine Schauspielkollegin Amy Acker und ich, die mit übernatürlichen Dingen konfrontiert werden. Ich denke, der Zuschauer kann sich dadurch mit uns beiden identifizieren und die Welt mit unseren Augen sehen.

"Heute": Glauben Sie an das Übernatürliche?

Moyer: Mein ältester Freund, mit dem ich aufgewachsen bin, hat eine besondere Begabung. Wenn er mir sagt, dass irgendwo Gefahr besteht, dann nehme ich ihn sehr ernst. Früher habe ich ihm das nicht geglaubt. Aber dann ist etwas passiert.

Und seit dem sag ich: "Wenn er sagt, ich soll aus dem Fenster springen, dann mach ich das".

"Heute": Was ist passiert?

Moyer: Es gab eine schwierige Zeit in meinem Leben - da war ich sehr verletzlich. Meinen Freund habe ich nicht so oft gesehen, er hat damals sehr weit weg gewohnt. Irgendwie hat er es aber geschafft mich auf eine sehr seltsame Art und Weise zu kontaktieren, um mich vor etwas zu warnen. Und das ist dann tatsächlich auch passiert. Das hat mein komplettes Weltbild verändert. Ich bin noch immer ein zynischer, moderner Mann, aber manchmal hinterfrage ich die Dinge.

"Heute": Wie schaffen Sie es Job und Familie unter einen Hut zu bekommen?

Moyer: Das ist schwierig. Seit März 2016 mache ich einen Job nach dem anderen. Einmal hab ich mit meiner Frau Anna Paquin zusammengearbeitet - das war großartig. Eigentlich haben wir da so eine Regel, die besagt, dass wir nicht länger als drei Wochen am Stück arbeiten. Aber manchmal passiert es trotzdem.

Es ist nicht so, dass dir der Partner egal ist. Aber desto länger du vom deinem Partner getrennt bist, desto mehr gewöhnst du dich daran. Wir versuchen uns so oft wie möglich zu sehen. Gleichzeitig Karriere zu machen und eine Familie zu haben, ist schwierig.

"Heute": Wie ist es mit dem Partner zusammen zu arbeiten?

Moyer: Ich liebe es. Wenn es uns die Welt erlauben würde, würden wir permanent zusammen arbeiten. Es funktioniert gut. Einmal hab ich beispielsweise Regie geführt und Anna war vor der Kamera. Anna hat gemeint, dass auch sie mal gerne Regie führen würde. Wir leiten übrigens daneben eine gemeinsame Produktionsfirma.

"Heute": Ist Fernsehen das neue Kino?

Moyer: Ich denke, dass HBO, Netflix und Amazon dafür verantwortlich sind. Momentan gibt's rund 400-500 Serien weltweit. Für uns Schauspieler ist grad die beste Zeit. Für die Filmemacher ist es interessant die Geschichte einer Figur über einen längeren Zeitraum zu erzählen. Sie können viel tiefsinniger eine Story erzählen. Das beste Beispiel ist "The Handmaid's Tale" - da hatten die Macher über acht Stunden Zeit eine Geschichte zu erzählen.