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Wenn Lego-Helden auf den Weltuntergang zusteuern

In der apokalyptischen Zukunft von Lego Movie 2 ist ganz und gar nichts mehr super - und es wird viel schlimmer, bevor sich das Happy End anpirscht.

Heute Redaktion
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Seit Finns Schwester Bianca ebenfalls mit Lego spielen darf, wie am Ende von "Lego Movie" gezeigt, ist in Steinstadt ganz und gar nichts mehr super. Der Einzige, der den Song "Hier ist alles super" noch singt, ist Emmet, dem keine Katastrophe das Lächeln aus dem Gesicht wischen kann. Steinstadt heißt inzwischen Apokalypsestadt und wird schneller zerstört als die Lego-Bauarbeiter sie reparieren können. Es geht zu wie bei "Mad Max" und sogar Babys und Katzen sind bewaffnet. Einzig Emmet träumt noch immer von einem Häuschen mit Garten und einem Zimmer voller Waffeleisen und Toaster. Lucy/Wyldstyle macht sich Sorgen, dass ihr Freund nicht hart genug ist.

Fremde Lego-Galaxien mit Königin ...

Als er jedoch eines Nachts vom Weltuntergang träumt, ist selbst Emmet besorgt. Prompt taucht am nächsten Tag die Kämpferin Sweet Mischmasch mit ihrer Raumkapsel auf. Die Waffen von Batman, Lucy und den anderen können gegen die spacige Kampfmaschine aus dem Systar System (angelehnt an das englische Wort Sister für Schwester) nichts ausrichten. Die Maskierte nimmt die größten Helden von Apokalypsestadt gefangen und entführt sie zur ihrer Duplo-Königin Wasimma Si-Willi.

... und einem echten Kerl

Emmet, der Loser, bleibt zurück. Doch in dem einfach gestrickten Bauarbeiter steckt - wie die Zuschauer bereits aus Teil 1 wissen - mehr als ihm die Mischmasch zutraut. Er macht sich zur Rettung auf. Als es schon aussieht als würde er scheitern, taucht Rex Dangervest auf, der so cool ist, wie Emmet gerne wäre. Ein riesiges Raumschiff, enormes Zerstörungspotential und gut dressierte Raptoren machen Dangervest mit seinem Dreitagebart und seinen Muskeln zum Vorbild für den weichgespülten Bauhackler mit dem Lego-Babyface.

Der würdige Nachfolger zum Ohrwurm "This is Awesome" (Alles ist super) ist der "Catchy Song"

Batman vor dem Traualtar -– geht so die Welt unter?

Das Duo will die Steinstadt-Bewohner vor der Assimilation durch Königin Wasimma Si-Willi retten. Die will Batman heiraten und so die Lego-Welt mir ihrem Reich vereinen. Sie sei nicht böse, nicht diabolisch und nicht darauf aus, alles zu zerstören, singt die Königin im nächsten "Lego Movie 2"-Ohrwurm, der es mit "Alles ist super" aufnehmen kann. Lucy und Emmet glauben der gestaltwandelnden Königin kein Wort.

Glitzer-Vampire und Beauty-Behandlungen -– ist das die Hölle?

Die Freunde sollen von der Sichtweise der Königin überzeugt werden. Sie werden zu einer Spa-Behandlung in der Welt von glitzernden Vampiren verdonnert und mit dem "Catchy Song" dauerbeschallt. Dabei kommt ans Licht, dass Lucys Haare nur mit einem Edding schwarz angefärbelt waren und Batman trägt plötzlich Glitzeranzug und ein pelzig-weißes Cape in der definitiv weiblich beeinflussten Hölle.



Genial geklaut


"Lego Movie 2" bedient sich in den Universen von Star Wars, Mad Max, Transformers (Einhorn-Kitty hat ein gefährliches Alter Ego), Jurassic World (besonders lustig, weil im englischen Original Jurassic-World-Star Chris Pratt sowohl Emmet als auch Rex Dangervest spricht), Guardians of the Galaxy, 2001: A Space Odyssey, Matrix, Twilight und im Lüftungsschacht kraxelt Bruce Willis wie in "Stirb Langsam" herum. Der Film ist eine Aneinanderreihung von Anspielungen, aber keine Angst, sollte man einige nicht mitbekommen, tut das dem Spaß keinen Abbruch.

Trailer:

Mama spricht ein Machtwort

Während die Lego-Gestalten um den Fortbestand ihrer Welt fürchten, geht es auch bei Finn und seiner Schwester Bianca alles andere als freundlich zu – auch die Kinder steuern auf eine Apokalypse zu, denn wenn mit der ewigen Streiterei ums Lego nicht bald Schluss ist, wird weggeräumt, droht die Mama.

Langsamer Start, fulminantes Showdown

Wie in "Lego Movie 1" bracht auch der zweite Teil einige Zeit, um in die Gänge zu kommen. Dann wird dafür aber ordentlich aufs Gas gedrückt, die Geschichte wird besser und besser. Bis man beim von Beck komponierten Abspann-Song angekommen ist, fetzt "Lego Movie 2" so richtig rein und übertrumpft sogar noch seinen Vorgänger.

"Lego Movie" wurde durch seine vielschichtige Story so erfolgreich. Während Teil 1 der Subplot große Konzerne kritisiert und eine Lanze für mehr Kreativität bricht, geht es in "Lego Movie 2" um Freundschaft und die Unterschiede zwischen Mädchen und Buben. Nicht mehr der allmächtige Vater bedroht die Lego-Welt sondern die zerstörerischte Kraft im Universum: die kleine Schwester.

Und wieder gibt es einen vollkommen überraschenden Plot-Twist, der alles auf den Kopf stellt, was man zu wissen glaubt. Aber das wird hier natürlich nicht gespoilert ...

Unser Fazit:

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"Lego Movie 2" startet am 8.2.2019 in Österreichs Kinos

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