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The Misandrists

Heute Redaktion
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Eine weiblich-radikale "Army of Lovers" rüstet sich zur letzten Revolution: Bruce LaBruces neuester Streich handelt von der Utopie einer männerlosen Welt.

Somewhere in Ger(wo)many ... Eine weiblich-radikale „Army of Lovers" rüstet sich zur letzten Revolution.

Man, nein, frau diskutiert, agitiert, menstruiert, sinniert über den Untergang des Patriarchats, paukt eingeschlechtliche Fortpflanzung und hat Sex.

Dass ausgerechnet ein junger Soldat im Feminist*innenkloster Zuflucht sucht, bringt die strenge Vorsteherin aufs Parkett. Und "Big Mother" is not amused. Doch eine Frage bleibt: Kann es innerhalb eines korrupten Systems überhaupt Gleichheit geben? Oder müssen vorher ein paar Schwänze rollen?!

Als ob Valerie Solanas einen "Schulmädchenreport" inszeniert hätte: Bruce LaBruces neuester Streich handelt von der Utopie einer männerlosen Welt.

Der kanadische Regisseur, erfahrener Berlinale-Gast und Teddy-Award-Gewinner (für Pierrot Lunaire) präsentiert eine anarchistische Protagonist*innenriege, der politische Parolen genauso leicht von den Lippen gehen wie religiöse Akklamationsformeln: Ihre Predigten schließen sie natürlich mit "A(wo)men". Sarkastisch, urkomisch – und as queer as it gets.