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Die schwierigen Helden sind immer am besten

Netflix' neue Übermenschen sind erfrischend anders, ohne das Superhelden-Genre auf den Kopf zu stellen.

Heute Redaktion
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Nicht von Marvel oder DC, sondern aus dem Stall der Dark Horse Comics stammt die Umbrella Academy. Wie deren Mitglieder zu ihren Superkräften gekommen sind, wird zunächst nicht geklärt. Stattdessen erscheinen sie urplötzlich auf der Bildfläche. Im Oktober 1989 gebären 43 Frauen rund um den Globus Kinder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Nahezu gleichzeitig kommen die Babys auf die Welt, keine der Mütter war zuvor schwanger gewesen.

Der exzentrische Milliardär und Abenteurer Sir Reginald Hargreeves (Colm Feore) kauft sieben der Frauen ihren Nachwuchs ab und bildet die Kids (einen Überblick ihrer Kräfte gibt's oben in der Bildstrecke) zu Superhelden aus. Da diese Erziehung ganz und gar nicht liebevoll abläuft, kehren fast alle Kinder der Academy den Rücken zu. Erst als ihr Ziehvater stirbt, sehen sich die inzwischen erwachsenen Geschwister wieder – und müssen das Ende der Welt verhindern, dass in acht Tagen ansteht.

Tolle Charaktere

Die Apokalypse-Prävention und die damit verknüpften Ermittlungen der Superhelden-Familie sorgen für reichlich Spannung. Aus dem mittlerweile dicht bevölkerten Comic-Movie-Genre sticht die Serie aber durch ihre kaputten, verrückten und nicht immer heroischen Charaktere hervor.

Eines dieser Highlights ist Klaus (Robert Sheehan), ein so unberechenbarer wie wortgewandter Junkie, der mit Toten sprechen kann und seinen verstorbenen Umbrella-Bro Ben im Schlepptau hat. Schwul ist Klaus übrigens auch, kriegt also einen zusätzlichen Pluspunkt für Diversität.

Ein weiteres Glanzstück liefert der junge Aidan Gallagher ab. Er spielt einen knapp Sechzigjährigen im Körper eines Teenagers, der durch Raum und Zeit springen kann, sich für die Krone der Schöpfung hält und in eine Schaufensterpuppe verliebt ist.

"The Umbrella Academy" ist seit 15. Februar 2019 auf Netflix verfügbar. (lfd)