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So stur war Witcher-Nerd Henry Cavill am Set

Heute Redaktion
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"Superman" Henry Cavill schlüpft ab Freitag in die Rolle der Titelfigur der Netflix-Serie "The Witcher". "Heute" traf den Schauspieler in London.

Vier Tage vor Weihnachten beschenkt Netflix Fantasy-Fans mit der langerwarteten Serie "The Witcher". Im Zentrum steht Monsterjäger Geralt von Rivia, dessen Abenteuer ihn zu einer mächtigen Zauberin und einer geheimnisvollen Prinzessin führen. Die Geschichte basiert auf den Büchern des polnischen Autors Andrzej Sapkowski, die später auch als Videospiel-Adaption große Erfolge feierte.

"Superman"-Darsteller outet sich als "Witcher"-Gamer

Für die Rolle des Hexers holten sich die Produzenten einen hochkarätigen Star ins Boot: Henry Cavill, bekannt als "Superman" aus "Man of Steel". Für den 36-Jährigen ein absoluter Traumjob, wie er gegenüber "Heute" verriet: "Ich war sehr dahinter. Ich habe die Games gespielt und bin außerdem ein großer Fan des Fantasy-Genres. Später habe ich mich auch in die Bücher verliebt."

208 Schauspieler hatten sich für die Rolle des "Witchers" beworben. "Ich rief sofort meinen Agenten an und sagte, er solle mir ein Gespräch mit Lauren (der Showrunnerin, Anm.) besorgen. Ich durfte vorsprechen und bekam die Rolle noch am selben Nachmittag", erzählt er stolz.

Er kannte die Bücher nicht

Doch ganz so einfach war es dann doch wieder nicht. Denn laut Showrunnerin Lauren S. Hissrich, die "Heute" ebenfalls zum Gespräch traf, habe man damals auch andere Darsteller ins Auge gefasst. "Nur, weil jemand ein Fan ist, qualifiziert das einen noch lange nicht zum perfekten Hauptdarsteller. Ich ließ ihn erst die Bücher lesen, die er vorher noch nicht kannte und castete währenddessen die anderen Kandidaten" so Hissrich. Im Endeffekt konnte aber nur der "Superman" überzeugen.

Schwabbelbauch, nein danke!

"Wenn Cavill jemanden spielt, ist er das wirklich. Er will, dass die Leute ihn in der Serie auch als Geralt sehen und nicht als Henry Cavill", bestätigt die Showrunnerin. Für sieben bis acht Monate musste der Brite für jeweils acht Stunden pro Tag vor der Kamera stehen. In dieser Zeit galt es nicht nur, vor und nach dem Dreh zu hart zu trainieren, sondern auch beim Essen aufzupassen. "Besonders bei Szenen, wo ich oberkörperfrei drehen musste, habe ich auf Kohlenhydrate verzichten müssen", verrät Cavill.

Diskussionen am Set über Stunts & Drehbuch-Einmischungen

Mit seinem Eifer stieß Cavill am Set gelegentlich auf Gegenwind. Weil er seine Stunts selbst machen wollte, musste er mit dem Team "jeden Tag aufs Neue diskutieren", wie er gegenüber "Heute" offenbarte. "Für mich ist es sehr wichtig, dass ich die Stunts selbst mache. Wenn ich zum Beispiel eine sehr emotionale Szene drehe und einfach nicht weinen kann, lasse ich das ja auch keinen anderen Schauspieler für mich machen, sondern ich mache es selbst, denn das ist mein Job", erklärt er weiter. Eine der Kampfszenen choreographierte Cavill übrigens selbst.

Manchmal ging mit Henry Cavill auch der "Witcher"-Nerd durch und er versuchte sich beim Drehbuch einzubringen: "Ich durfte immer Wünsche äußern. Manchmal wurde das auch umgesetzt, aber nicht immer. Lauren ist nun mal der Boss. Sie entscheidet, was realisiert wird und was nicht."

"Mir war es ein Anliegen, dass die Story richtig erzählt wird"

Für den Briten war das "Fan sein" die größte Herausforderung. "Es ist natürlich immer herzzerreißend, wenn nicht alles übernommen wird", meint der Schauspieler. Er habe immer versucht, sich möglichst buchstabengetreu an die Vorlage zu halten. Der größte Unterschied zu den Büchern sei laut Cavill, dass die Geschichten von Prinzessin Ciri und Yennefer schon am Anfang in der Serie abgehandelt werden.

Mit der Umsetzung ist Cavill zufrieden. Das Wichtigste für ihn sei immer dabei gewesen, dass die Geschichte seine Richtigkeit hat: "Das war auch einer der Gründe, warum ich in der Serie mitspielen wollte. Mir war es ein Anliegen, dass diese Story richtig erzählt wird."

Cavill hofft auf Social-Media-Feedback der Fans

Falls "The Witcher" den Fans trotzdem nicht gefallen sollte, will er unbedingt via Social Media davon erfahren. "Das ist der einzige Weg, es besser zu machen. Die Leute sollen ruhig online ihre Meinungen dazu äußern", so der Schauspieler.