Formel 1

"Theater!" Red-Bull-Boss schießt gegen Mercedes

In der Formel 1 fliegen die Fetzen. Am Rande des Rennens in Montreal kam es bei einem Treffen der Teamchefs zu hitzigen Diskussionen.

Heute Redaktion
Christian Horner ließ Giftpfeile Richtung Toto Wolff fliegen.
Christian Horner ließ Giftpfeile Richtung Toto Wolff fliegen.
Imago Images

Beim Treffen wurde der Umgang der "Königsklasse" mit dem "Bouncing", dem auf Geraden auftretenden Hoppeln der Autos, diskutiert. Vor allem Mercedes, immerhin amtierender Konstrukteurs-Weltmeister, litt besonders stark unter diesem Phänomen. Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton klagte nach dem Großen Preis von Aserbaidschan über Rückenschmerzen, ließ ein Antreten in Kanada zunächst sogar offen. Auf der Strecke in Baku war das "Porpoising" besonders stark aufgetreten.

Nach öffentlichen Fahrer-Beschwerden reagierte die Formel 1 schließlich, kündigte die Entwicklung einer Formel an, mit deren Hilfe die Schwingungen im Formel-1-Cockpit berechnet werden sollen. Wird ein Grenzwert überschritten, kann der Rennstall dazu gezwungen werden, den Boliden höher abzustimmen. Damit geht das "Bounxcing" automatisch zurück. Über diese Regeländerung wurde heftig diskutiert, wie nun durchsickerte.

Wolff-Vorwurf: "Erbärmlich"

Mercedes-Teamchef Toto Wolff zeigte sich nach dem Treffen der Teamchefs mit Formel-1-Boss Stefano Domenicali am Samstag verärgert, bezeichnete Aussagen der anderen Teams als "hinterhältig" und "erbärmlich". Diese würden schließlich Politik auf dem Rücken der Gesundheit ihrer Fahrer machen. Derselbe Vorwurf kam auch in Richtung der "Silberpfeile". Diese würden ihre Piloten instrumentalisieren, um eine Regeländerung zu erwirken.

    Grand Prix von Kanada: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von <a href="https://www.formelaustria.at">Formelaustria.at</a>.
    Grand Prix von Kanada: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von Formelaustria.at.
    IMAGO Images

    Red-Bull-Teamchef Christian Horner soll übereinstimmenden Medienberichten entgegengehalten haben, dass Mercedes´ "Porpoising"-Problem mit dem Konzept des Autos und nicht mit den Regeländerungen an sich zusammenhänge.

    Horner-Konter: "Theater"

    Danach schoss Horner noch Giftpfeile Richtung Mercedes ab. Dem Red-Bull-Boss missfiel offensichtlich, dass die Sitzung von einem Kamerateam des Streamingdiensts Netflix für deren Erfolgsserie "Drive to Survive" mitgefilmt wurde. Es habe "Elemente von Theater" in dem Meeting gegeben. "Der Film von Lewis Hamilton steht ja an, vielleicht bekommt Toto da eine Rolle", ätzte Horner.

    Alpine-Boss Otmar Szafnauer hinterfragte die Anwesenheit des Kamerateams ebenfalls. "Ich weiß nicht, ob Netflix da drin sein sollte. Dass Netflix da war, hat sicher dazu beigetragen, dass ich mich zurückgehalten habe."

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